Discussion:
Bus vorne oder hinten einsteigen, was Re: Verkaeufermentalitaet
(zu alt für eine Antwort)
wolfgang s
2024-02-22 07:01:16 UTC
Permalink
Er, etwas
ängstlich, zeigt das Ticket also recht deutlich und nah vor. Darauf
der Busfahrer: "Ja wattn, soll ick det jetzt uffessen oder wat."
Berlinbesucher sprachlos.
Zu Recht, da sehr schlecht beraten.
Wie berät man denn da besser? Zollstock für den richtigen Abstand
Fahrschein-Fahrer?
Drauf achten welche Türen der Busfahrer aufmacht und was die anderen
Fahrgäste machen, bzw ob man angeschnauzt wird. Auf meiner Stammlinie
machen manche Fahrer nur die beiden hinteren Türen auf, manche nur eine
von zweien, manche nur die vordere.

Der Google-Lauf

https://www.google.com/search?q=BVG+vorne+hinten+einsteigen

findet mehrere Hin-und-Her-Änderungen der jeweils gültigen Einsteigregel
verteilt über die Jahre bis zurück 1995 in einem Forum,

https://forum.omnibussimulator.de/forum/index.php?thread/26802-mb-o405-gn1-v1-0-mod-bvg-1995/&pageNo=2

und 2003 in bln.verkehr (X-Post)

https://bln.verkehr.narkive.com/pYRNVdNy/vordereinstieg-beim-bus

2004 und 2017 gab es anscheinend weitere Änderungen.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/darf-man-in-bussen-bald-hinten-einsteigen-5490469.html

Die Einsteigregeländerung wegen dem Coronagedöns ist nur die jüngste und
deshalb am besten im Gedächtnis haftende, aber definitiv nicht der
Beginn der Verwirrung.
--
Currently listening:


http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Markus Ermert
2024-02-22 07:10:04 UTC
Permalink
Post by wolfgang s
Er, etwas
ängstlich, zeigt das Ticket also recht deutlich und nah vor. Darauf
der Busfahrer: "Ja wattn, soll ick det jetzt uffessen oder wat."
Berlinbesucher sprachlos.
Zu Recht, da sehr schlecht beraten.
Wie berät man denn da besser? Zollstock für den richtigen Abstand
Fahrschein-Fahrer?
Drauf achten welche Türen der Busfahrer aufmacht und was die anderen
Fahrgäste machen, bzw ob man angeschnauzt wird.
Ist das jetzt ironisch oder versteht Ihr wirklich nicht, wo für Gäste aus
höflicheren Gegenden das Problem liegt?
Post by wolfgang s
meiner Stammlinie
machen manche Fahrer nur die beiden hinteren Türen auf, manche nur eine
von zweien, manche nur die vordere.
Der Google-Lauf
https://www.google.com/search?q=BVG+vorne+hinten+einsteigen
findet mehrere Hin-und-Her-Änderungen der jeweils gültigen Einsteigregel
verteilt über die Jahre bis zurück 1995
Damals war das vor allen eine gewerkschaftliche Gehaltstariffrage. AFAIR
waren die Fahrer nach Abschaffung der Schaffner höher eingruppiert worden
und fürchteten, bei Wegfall der Einstiegskontrollen den dafür gewährten
Zuschlag wieder zu verlieren.
Detlef Meißner
2024-02-22 09:31:48 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Ist das jetzt ironisch oder versteht Ihr wirklich nicht, wo für Gäste aus
höflicheren Gegenden das Problem liegt?
Det Problem liecht, wenn übahaupt, bei de Jäste.
Die Mehrzahl vonne Touris kommt doch jenau deshalb um wat zu erzählen zu
ham zu Hause, wa?
Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
Und sowat wird ehm bedient. Jerne.
Ja, da ist man bedient und nimmt seinen Koffer mit.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Heiko Schlichting
2024-02-22 12:26:04 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Die Mehrzahl vonne Touris kommt doch jenau deshalb um wat zu erzählen zu
ham zu Hause, wa?
Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
"Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
Ihnen helfen?" - wie ich das gewohnt war. Das hat nachhaltig gewirkt und
natürlich habe ich meinen Freunden und der Familie berichtet, wie es so "in
der Großstadt" zugeht.

Dass der "Zuckerkuchen", den man mir dann angedreht hat, kein bisschen so
schmeckt wie norddeutscher Butterkuchen, den ich kaufen wollte und bis
heute nicht in Berlin gefunden habe, gehört eher in die mampf-Newsgroup.
Post by Detlef Meißner
Und sowat wird ehm bedient. Jerne.
Ja, da ist man bedient und nimmt seinen Koffer mit.
Ich bin - 38 Jahre später - offensichtlich immer noch da, wenn man die
brandenburgische Kleinstadt mal als "Zehlendorf Süd" zu Berlin rechnet.

Heiko
Detlef Meißner
2024-02-22 12:39:54 UTC
Permalink
Post by Heiko Schlichting
Post by Detlef Meißner
Die Mehrzahl vonne Touris kommt doch jenau deshalb um wat zu erzählen zu
ham zu Hause, wa?
Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
"Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
Ihnen helfen?" - wie ich das gewohnt war. Das hat nachhaltig gewirkt und
natürlich habe ich meinen Freunden und der Familie berichtet, wie es so "in
der Großstadt" zugeht.
OK, daran habe ich mich noch nie gestört, vermutlich weil ich etwas
vorbelastet bin.
Post by Heiko Schlichting
Dass der "Zuckerkuchen", den man mir dann angedreht hat, kein bisschen so
schmeckt wie norddeutscher Butterkuchen, den ich kaufen wollte und bis
heute nicht in Berlin gefunden habe, gehört eher in die mampf-Newsgroup.
Ja nun, Berlin hat nicht alle(s). :-)
Post by Heiko Schlichting
Post by Detlef Meißner
Und sowat wird ehm bedient. Jerne.
Ja, da ist man bedient und nimmt seinen Koffer mit.
Ich bin - 38 Jahre später - offensichtlich immer noch da, wenn man die
brandenburgische Kleinstadt mal als "Zehlendorf Süd" zu Berlin rechnet.
Irgendwas muss dich ja dort halten.
Aber bitte nicht unhöflich sein, sonst denken die Touristen, du wärst
ein Berliner. :-)

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Detlef Meißner
2024-02-22 12:56:13 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Irgendwas muss dich ja dort halten.
Ja, so ist es. Die nicht so ausgeprägte Höflichkeit ist es nicht, aber es
gibt doch eine Vielzahl von Annehmlichkeiten in Berlin, so dass man hier
sehr gut leben kann.
Und die gibt es woanders nicht?

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Detlef Meißner
2024-02-22 12:41:32 UTC
Permalink
Post by Heiko Schlichting
Post by Detlef Meißner
Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
"Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
Ihnen helfen?"
Typische Verkäuferfrechheit. Sehe ich irklich so alt, krank und
behindert aus, daß ich auf meine (vermeintliche) Hilfebedürftigkeit hin
angesprochen werden möchte?
Das wollen ja meist noch nichtmal die Leute, die wirklich alt, krank und
behindert sind.
Post by Heiko Schlichting
- wie ich das gewohnt war. Das hat nachhaltig gewirkt und
natürlich habe ich meinen Freunden und der Familie berichtet, wie es so "in
der Großstadt" zugeht.
Umso seltsamer ist es, daß sich selbst gesunde Leute als hilfebedürftig
betrachten.
Die Formulierung "wie kann ich Ihnen helfen?" scheinst du nicht zu kennen.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Markus Ermert
2024-02-22 13:00:20 UTC
Permalink
Post by Heiko Schlichting
Post by Detlef Meißner
Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
"Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
Ihnen helfen?"
Typische Verkäuferfrechheit. Sehe ich irklich so alt, krank und
behindert aus, daß ich auf meine (vermeintliche) Hilfebedürftigkeit hin
angesprochen werden möchte?
Das wollen ja meist noch nichtmal die Leute, die wirklich alt, krank und
behindert sind.
Dritter hiesiger Beleg dafür, warum die in Deutschland so verbreitete
Missgunst und Miesepetrigkeit so schwer heilbar sind. Wer so denkt, dem ist
wirklich nicht zu helfen.

Konsequenterweise antwortest Du mit grimmiger Miene auf die Frage "Wie geht
es Ihnen?" natürlich mit "Na super, sehen Sie das etwa nicht?"

Oh Mann.
Diedrich Ehlerding
2024-02-22 14:39:40 UTC
Permalink
Post by Heiko Schlichting
Post by Detlef Meißner
Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
Die ist mir auch seit der damals obligatorischen Klassengahrt zum
Westpol der Welt in unguter Erinnerung.
Post by Heiko Schlichting
Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter
bei meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem
lauten "Wat wolln'se?" angesprochen wurde.
So angesprochen zu werden, fände ich auch, ähm, gewöhnungsbedürftig,
aber ...
Post by Heiko Schlichting
Und nicht mit "Guten Tag,
wie kann ich Ihnen helfen?" - wie ich das gewohnt war.
... diese letztere Formulierung kommt mir allerdings auch komisch vor.
Der Verkäufer soll mir doch gar micht helfen, der soll mir was
verkaufen. Ich kenne da Formulierungen wie "was darfs für Sie sein?"
--
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fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Martin Ebert
2024-02-22 18:18:35 UTC
Permalink
Post by Heiko Schlichting
Post by Detlef Meißner
Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
"Wat wolln'se?" angesprochen wurde.
Wobei die Mauer da interessanterweise keine Rolle spielte; das
war in Ostberlin keinen Deut anders.

Mt

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