Discussion:
Nord-Süd-Trasse im Osten
(zu alt für eine Antwort)
Michael
2011-10-10 09:33:46 UTC
Permalink
Hallo Fans, wenn man sich mal so die Bahnlinien von Berlin auf der
Karte, z.B. Google Maps anschaut, fällt einem eine weitere ziemlich
stringente Bahntrasse, nämlich die von Hohenschönhausen nach
Schönefeld auf. Verlaufend übers Biesdorfer Kreuz die S 5 kreuzend, an
der U5 Bahnhof Biesdorf Süd vorbei, dann an der S3 am Bahnhof
Wuhlheide vorbei, die Spindlersfelder Bahn kreuzend, übers Grünauer
Kreuz nach Schönefeld. Wäre das nicht auch eine interessante, mögliche
neue S-Bahn-Linie? Hätte man nicht die Umwege über Ostkreuz und es
bestände eine direkte Verbindung zwischen Nordosten und Südosten, mit
beinahe unzähligen S-Bahn- und einer U-Bahn-Kreuzung, verbunden mit
einer weiteren Abzweigung im Norden nach Marzahn/Ahrensfelde. Mit den
baulichen Gegebenheiten und Voraussetzungen kenne ich mich leider
überhaupt nicht aus, fände es nur als Linienführung interessant. Weiß
jemand, ob das baulich möglich wäre oder ob es gar evtl. Überlegungen
für sowas gibt? Jedenfalls bestände damit wie gesagt eine viel
schnellere, direkte Verbindung von Nordost nach Südost. Wäre sicher
nicht ganz billig, aber m.M. ggf. ein nachhaltiges lohnendes
Investment.

Thank you, M.
Herr Willms
2011-10-10 10:30:09 UTC
Permalink
Am Mon, 10 Oct 2011 09:33:46 UTC, schrieb Michael
Bahntrasse [...] von Hohenschönhausen nach Schönefeld [...].
Verlaufend übers Biesdorfer Kreuz die S 5 kreuzend, an
der U5 Bahnhof Biesdorf Süd vorbei, dann an der S3 am Bahnhof
Wuhlheide vorbei, die Spindlersfelder Bahn kreuzend, übers Grünauer
Kreuz nach Schönefeld. Wäre das nicht auch eine interessante, mögliche
neue S-Bahn-Linie?
Hätte man nicht die Umwege über Ostkreuz und es
bestände eine direkte Verbindung zwischen Nordosten und Südosten, mit
beinahe unzähligen S-Bahn- und einer U-Bahn-Kreuzung, verbunden mit
einer weiteren Abzweigung im Norden nach Marzahn/Ahrensfelde. Mit den
baulichen Gegebenheiten und Voraussetzungen kenne ich mich leider
überhaupt nicht aus, fände es nur als Linienführung interessant. Weiß
jemand, ob das baulich möglich wäre oder ob es gar evtl. Überlegungen
für sowas gibt?
Ja, die Überlegungen gibt es, oder gab es wenigstens. Man google mal
<http://www.google.de/search?hl=de&as_q=Nahverkehrstangente+Berlin+&as_epq=&as_oq=&as_eq=&lr=&as_filetype=&ft=i&as_sitesearch=&as_qdr=all&as_rights=&as_occt=any&cr=&safe=images>
Wir hatten mal im "Nahverkehrsforum.de" darüber diskutiert, und dort
gibt/gab es auch Links zu betreffenden Dokumenten beim Senat bzw.
Abgeordnetenhaus (ich mach dabei nicht mehr mit, seit die Eigentümer
des Forums klargemacht haben, daß sie in stalinistischer Manier alles
und jeden verbieten, der nicht stramm steht und die staatsoffizielle
Geschichtsschreibung nachbetet; Diskussion ist dort nur erlaubt im
engen Rahmen der sektiererischen Vorstellungen der Eigentümer. Das
schlimmste an Zensur ist #######).


MfG,
L.W.

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Wenn die Milch sich in den Kaffee integriert,
dann ändert der Kaffee seine Farbe.
Falls nicht, ists kein Kaffee, sondern Altöl
Michael
2011-10-10 13:34:08 UTC
Permalink
Danke für die Hinweise. Das ist ja gut, dass das bereits in Planung
ist. Wird wohl nur durch Geldmangel verzögert. Im Internet steht ja
einiges Interessantes zu lesen zum Stichwort Nahverkehrstangente. Werd
ich mir dann bei Zeiten mal näher zu Gemüte führen. Wären wohl vor
allem die Haltepunkte interessant, wie z.B. auch an der S3 (Nähe
Wuhlheide) oder bei Spindlersfeld usw.
Michael Frenzel
2011-10-14 23:01:03 UTC
Permalink
Zu DDR-Zeiten gab es sehr konkrete Planungen für eine S-Bahn auf dem
östlichen Berliner Außenring. Das hing damit zusammen, dass man im
Nordosten Berlins große neue Wohngebiete schuf, sehr viele
Arbeitsplätze sich aber im damals hoch industrialisierten
Oberschöneweide befanden. Außerdem sollte die Anbindung zum Flughafen
Schönefeld verbessert werden. Deshalb wurde eine solche S-Bahn beim
Bau zB. des Grünauer Kreuzes, des Biesdorfer Kreuzes und des Bahnhofes
Springpfuhl berücksichtigt. Meines Wissens fuhr in den achtziger
Jahren bereits so etwas wie eine Vorleistung - ein Personenzug im S-
Bahntarif - von Hohenschönhausen über Lichtenberg, Ostkreuz (ohne
Halt), Schöneweide nach Schönefeld.

Gruß
Micha
Gerd Böhmer
2011-10-15 08:23:37 UTC
Permalink
Am 15.10.2011 01:01, schrieb Michael Frenzel:

Hallo,
Meines Wissens fuhr in den achtziger Jahren bereits so etwas wie
eine Vorleistung - ein Personenzug im S- Bahntarif - von
Hohenschönhausen über Lichtenberg, Ostkreuz (ohne Halt),
Schöneweide nach Schönefeld.
Richtig, diese Züge gab es. Es handelte sich um Züge des sogenannten
Sputnik-Verkehrs, die über den Außenring aus Albrechtshof, Nauen und
Potsdam kamen und von Berlin-Lichtenberg aus nach Schöneweide verlängert
wurden. Diese Züge verkehrten aber nur frühmorgens und Nachmittags im
Berufsverkehr. Allerdings verkehrten diese Züge nicht durchgehend von
Berlin-Lichtenberg nach Schönefeld bzw. der Gegenrichtung, sondern
endeten und begannen in Schöneweide.
Nachsatz: Alle Züge des Sputnik-Verkehrs bzw. die Personenzüge des
Berliner Nahverkehrs waren zum S-Bahn-Tarif benutzbar. Ausgenommen waren
einige Fernpersonenzüge von Berlin nach Frankfurt/Oder und Schwerin.

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Peter Kern
2011-11-14 21:13:47 UTC
Permalink
Post by Gerd Böhmer
Richtig, diese Züge gab es. Es handelte sich um Züge des sogenannten
Sputnik-Verkehrs, die über den Außenring aus Albrechtshof, Nauen und
Potsdam kamen und von Berlin-Lichtenberg aus nach Schöneweide verlängert
wurden. Diese Züge verkehrten aber nur frühmorgens und Nachmittags im
Nein.
Sie (die Sputnik-Züge der Strecke 120) fuhren im Stundentakt und in der
Zeit mit erhöhtem Kundenaufkommen wurden diese Takte auf 30Minuten verkürzt.

Auch lesbar:
http://www.suedwestbezirk.de/bar.htm

Peter
Gerd Böhmer
2011-11-14 22:23:41 UTC
Permalink
Am 14.11.2011 22:13, schrieb Peter Kern:

Hallo,
Post by Peter Kern
Post by Gerd Böhmer
Richtig, diese Züge gab es. Es handelte sich um Züge des sogenannten
Sputnik-Verkehrs, die über den Außenring aus Albrechtshof, Nauen und
Potsdam kamen und von Berlin-Lichtenberg aus nach Schöneweide verlängert
wurden. Diese Züge verkehrten aber nur frühmorgens und Nachmittags im
Nein.
Sie (die Sputnik-Züge der Strecke 120) fuhren im Stundentakt und in der
Zeit mit erhöhtem Kundenaufkommen wurden diese Takte auf 30 Minuten
verkürzt.
Nein, hier wurden meine Ausführungen von Dir falsch verstanden. Ich
hatte mich auf die nur im morgendlich- und nachmittäglich verkehrenden
Züge bezogen, die von Berlin-Lichtenberg aus weiter nach Schönweide
verkehrten bzw. von Schöneweide kamen. Hier waren nicht die Züge der
Strecke 120 gemeint, die von Berlin-Karlshorst aus nach Werder
(Brandenburg/Havel) und der Gegenrichtung verkehrten. Hier waren die
auch im Ursprung angesprochenen Züge der Strecke 130 gemeint, die von
Potsdam, Albrechtshof oder Nauen über den westlichen und nördlichen
Berliner Außenring, Hohenschönhausen und Berlin-Lichtenberg nach
Berlin-Schöneweide und der Gegenrichtung liefen.
Nachsatz: im Volksmund wurden alle Züge aus dem Berliner Umland über den
Berliner Außenring nach Berlin verkehrten als Sputnik bezeichnet und
nicht nur die Züge der Strecke 120.

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de

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