Discussion:
Baureihe H irgendwann auch kürzer?
(zu alt für eine Antwort)
Martin Henze
2011-05-08 15:40:38 UTC
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Hallo!

Ich frage mich wie die BVG in (ferner) Zukunft den Spätverkehr bei den
U-Bahnen abwickeln will. Momentan sind in den Abendstunden ja oft (im
Großprofilnetz) 4-Wagen-Züge unterwegs. Wie soll das laufen, wenn irgendwann
alle älteren Baureihen durch H-Züge ersetzt werden? Werden dann einfach
immer 6-Wagen-Züge eingesetzt oder wird man dazu Züge der Baureihe H in
4-Wagen-Länge einsetzen?
Weiß jemand etwas darüber?

Gruß
Martin
Hergen Lehmann
2011-05-08 16:40:18 UTC
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Post by Martin Henze
U-Bahnen abwickeln will. Momentan sind in den Abendstunden ja oft (im
Großprofilnetz) 4-Wagen-Züge unterwegs. Wie soll das laufen, wenn irgendwann
alle älteren Baureihen durch H-Züge ersetzt werden?
Wird es denn jemals einen solchen Zustand geben? Die Konzeption der
H-Serie hat ja nun auch schon an die 20 Jahre auf dem Buckel und die
letzte Lieferung ist fast 10 Jahre her. Vermutlich wird es bis zur
Ausmusterung der letzten Altfahrzeuge auch für die H-Serie längst einen
Nachfolger geben, bzw. aufgrund veränderter Zulassungs- und
Ausschreibungsvorschriften sogar geben müssen.

Und wie wird einige Jahre in der Zukunft der Abend- und Nachtverkehr
überhaupt aussehen?

Irgendwie ist die Glaskugel recht trüb. ;)
Post by Martin Henze
Werden dann einfach
immer 6-Wagen-Züge eingesetzt oder wird man dazu Züge der Baureihe H in
4-Wagen-Länge einsetzen?
Hmm... die Anschaffung spezieller 4Wagen-Einheiten nur für den
Abend-/Nachtverkehr erscheint einigermassen unwahrscheinlich. Ebenso
unwahrscheinlich ist ein derart starker Rückgang des Verkehrs, daß man
solche Einheiten tagsüber sinnvoll einsetzen könnte.

Bleiben eigentlich nur zwei sinnvolle Optionen:

- Durchgängig 6 Wagen

- Bei zukünftigen Fahrzeugbestellungen Rückbesinnung auf teilbare Züge
mit flexibel kuppelbaren 2Wagen-Einheiten.

Hergen
Reinhard Greulich
2011-05-08 18:48:21 UTC
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Post by Hergen Lehmann
- Durchgängig 6 Wagen
- Bei zukünftigen Fahrzeugbestellungen Rückbesinnung auf teilbare Züge
mit flexibel kuppelbaren 2Wagen-Einheiten.
Die deutlich neueren "V"-Züge in Wien sind auch Sechswagenzüge. Vom
Kostengesichtspunkt her scheint der Aufwand für Verstärkung und
Schwächung größer zu sein, als immer mit sechs Wagen zu fahren.
Außerdem würde es dem Sicherheitskonzept durchgängiger Züge
widersprechen, wenn man diese dann doch wieder teilbar ausführen
würde.

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
"Keine Pfeife sondern die Glocke benutzen."
http://www.greulich.de/gallery/KA2004/KA04_077
André Loop
2011-05-08 23:52:32 UTC
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Post by Reinhard Greulich
Die deutlich neueren "V"-Züge in Wien sind auch Sechswagenzüge. Vom
Kostengesichtspunkt her scheint der Aufwand für Verstärkung und
Schwächung größer zu sein, als immer mit sechs Wagen zu fahren.
Außerdem würde es dem Sicherheitskonzept durchgängiger Züge
widersprechen, wenn man diese dann doch wieder teilbar ausführen
würde.
Im Gegensatz zum Berliner H ist der Wiener V/v teilbar!
Ein V-Zug besteht aus:
Stw - Tw - Tw - Tw - Tw - Stw.
Es können aus der Mitte einzelne Triebwagen ausgekoppelt
werden und zwar ohne großen Aufwand.
Gemacht wird es nicht, man tauscht eben gegen 4-Wagenzüge
U11.

Für Berlin sind derzeit keine neuen Großprofilwagen im
Gespräch, man denkt noch an Ertüchtigung der F7x.

Anders als in Hamburg die HHA wird die BVG noch mal ein
ernstes Fahrzeugproblem bekommen.
Die HHA hat seit 1988 kontinuierlich DT4 beschafft, bis
2005, nach kurzer Pause geht es mit dem DT5 weiter, also
später muss die HHA auch nur schrittweise Ersatz für die DT4
beschaffen, die BVG muss dann aber so ziemlich alle F74 bis
F79 ersetzen und die F84 sind jetzt auch schon 27 Jahre alt.
Konzipiert wurden die F-Wagen für eine Einsatzzeit von 30
Jahren. Zum Vergleich: Der Hamburger DT2 war für eine
Einsatzzeit von 20 Jahren konzipiert und einige fahren heute
noch.
--
Beste Grüße!
André
www.untergrundbahn.de - Die Berliner U-Bahn-Galerie
Mario Danke
2011-05-09 22:12:24 UTC
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Post by André Loop
Anders als in Hamburg die HHA wird die BVG noch mal ein
ernstes Fahrzeugproblem bekommen.
Das ist bei unterfinanzierten Betrieben tatsächlich ein ernstes
Problem. Die Ertüchtigung bewährter Baureihen im eigenen Hause ist
aber nicht die schlechteste Lösung dafür. Auf jeden Fall besser als
der Versuch eines großen Bahnbetreibers, mit der milliardenschweren
Beschaffung von 1000 Prototypen und vollem Vertrauen auf die
Versprechungen des Herstellerkonsortiums das Rundumsorglospaket
einzukaufen.
Post by André Loop
Die HHA hat seit 1988 kontinuierlich DT4 beschafft, bis
2005, nach kurzer Pause geht es mit dem DT5 weiter, also
später muss die HHA auch nur schrittweise Ersatz für die DT4
beschaffen, die BVG muss dann aber so ziemlich alle F74 bis
F79 ersetzen und die F84 sind jetzt auch schon 27 Jahre alt.
Genau das ist doch die Chance, wenn die Technik in gut einem Jahrzehnt
ausgereift ist, die dann etablierte fahrerlose Technologie mit einer
für Berlin völlig neuen Baureihe breit einzuführen. Der Fortschritt
lässt sich nicht aufhalten.

Die F-Fahrzeuge werden noch lange in Betrieb bleiben können. Die
Ertüchtigung der F74-79 läuft gerade erst an, auch die F92 können 50
Dienstjahre erreichen. Nach den bisherigen Erfahrungen wird sich bis
2040 sicher noch viel entwickeln.

Viele Grüße
Mario
André Loop
2011-05-10 14:21:20 UTC
Permalink
auch die F92 können 50 Dienstjahre erreichen.
Nach den bisherigen Erfahrungen wird sich bis
2040 sicher noch viel entwickeln.
Dann bin ich ja beruhigt. Ich liebe die F9x.
Solche zuverlässigen Züge, die dem Fahrer "aufs Wort
gehorchen" kenne ich sonst nicht.
Die hätte man weiter bauen sollen.
--
Beste Grüße!
André
www.untergrundbahn.de - Die Berliner U-Bahn-Galerie
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