Stefan Ram
2021-09-10 19:57:06 UTC
Ich bin dabei, Information über einige Hausnummern einiger
Straßen zu sammeln. Den S-Bahnhof Zehlendorf habe ich dabei
die Hausnummer "Teltower Damm 36" gegeben. (Straßennamen und
Hausnummern wurde in Zehlendorf übrigens erst 1874 eingeführt.)
Hier einiges von mir Notiertes:
*Teltower Damm 36 S-Bahnhof
52.431236,13.259280 (coordinates)
1838-09-21 oder (häufiger berichtet:) --22: Erster Zug hält.
Die Strecke wird „Stammbahn“ genannt (d.h., die erste von
einem Eisenbahnunternehmen in Betrieb genommene Strecke),
oder früher auch „Hauptbahn“, und führt von Zehlendorf über
Düppel nach Potsdam. Es war die erste Eisenbahnstrecke in
Preußen. Der Bahnhof ist heute wohl der älteste Bahnhof
Berlins. Zum Bahnhof gehörte wohl auch ein (erstes)
Stationsgebäude, vermutlich in der Bahnhofstraße (südlich
der Gleise). Dieses erste Bahnhaus war wohl mit Fachwerk
verziert und von Zimmermeister (Walter?) Eichelkraut gebaut.
1838-09-21 oder --22: Inbetriebnahme des Bahnhofs mit zwei
Seitenbahnsteigen an einer zunächst eingleisigen Strecken.
Der Bahnhof war zunächst Endstation.
1838-11: Der Zug kann nun weiter bis nach Berlin (zum
Potsdamer Bahnhof) fahren.
1866: ein neues gelbliches zweigeschossiges Backsteingebäude
in der Bahnhofstraße wird als Bahnhofsgebäude errichtet. Es
ersetzt wohl das bisherige Gebäude. Vielleicht war der
Bahnhof damals etwas mehr östlich als heute?
1887 oder 1889: der Teltower Damm wird unter die Bahnsteige
abgesenkt. Bis dahin kreuzten sich die Verkehrswege ebenerdig.
1891: Einrichtung der Wannseebahn, welche von Zehlendorf
nach Wannsee fährt. Im Stationsgebäude: Fahrkartenverkauf,
Aborte, Räume für Stationsvorsteher und für die Gepäckabfertigung.
Auf den Bahnsteigen sind geschlossene und beheizbare
Wartehäuschen sowie Personalräume in derselben Form.
um 1891: Einrichtung eines eigenen Gleispaares und eigenen
Bahnsteiges für die Wannseebahn. Einrichtung des
Güterbahnhofs. Umbenennung des Bahnhofes in „Zehlendorf
Mitte“. Ein neues Empfangsgebäude (ein gelblicher Klinkerbau)
mit verschließbaren Durchgang und Treppe zu den dabei
angehobenen Bahnsteigen wird nun nördlich der Gleise
errichtet.
1913/1914: Bau eines (zweiten?) Mittelbahnsteiges für die
Stammbahn, der 1980-09 außer Betrieb genommen wurde
Im Bahnhof mit Zugang von außen (Nordseite): Feinkost
Engebrecht/Feinkost Eggebrecht
1938-10-01: Der Bahnhof wird von „Zehlendorf Mitte“ wieder
zurück in „Zehlendorf“ umbenannt.
1943: Das Empfangsgebäude von 1891 nördlich der Gleise wird
durch eine während des zweiten Weltkrieges abgeworfene Bombe
zerstört und durch ein neues provisorisches Empfangsgebäude,
einen Flachbau, ersetzt.
1955: Die Fahrbahn des Teltower Damms wird weiter abgesenkt,
damit auch Doppeldeckerbusse passieren können.
1960er Jahre: Der Teltower Damm unter der Brücke wird tiefer
gelegt, um vier Meter Durchfahrtshöhe zu erreichen.
1980-09: Wegen eines Streiks wird der Bahnhof geschlossen.
Ein Obstladen im Durchgang blieb jedoch weiter zugänglich.
1984: Das zirka 1943 errichtete provisorische barackenartige
Empfangsgebäude muß wegen Einsturzgefahr abgerissen werden,
der S-Bahnhof wird saniert. Die Unterführung mit Zugang zu den
Bahnsteigen wird auch zum Weg für Fußgänger und der bisherige
Fußgängerdurchgang zum Radweg. Dadurch sind Fußgänger aber nun
gezwungen, das S-Bahngrundstück zu überqueren, wo sie häufig
von Händlern angeschrien werden. Auf der Nordseite entstand
ein kleiner Anbau mit mit einem Fahrkartenschalter (heutiger
[2021] Imbiß?) und eine Uhr. Ein richtiges Bahnhofsgebäude
gibt es nicht mehr.
1985-02-01: Der 1980 geschlossene Bahnhof wird nach einer
Sanierung mit dem Wannseebahnsteig wieder in Betrieb
genommen. Der frühere Güterbahnhof ist nun S-Bahn-Meisterei.
zirka 1988-10-17: Lokspäher-Show „200 Jahre preußische
Eisenbahn“ im S-Bahnhof Zehlendorf
zwischen 2004 und 2016 (wann genau?) verschwinden die
Zugabfertiger vom Bahnhof, und der Zug wird vom Fahrer
abgefertigt.
Es wurde ein Fahrstuhl eingebaut (wann?), der häufig defekt ist.
Wohl im April 2008 wurden die Zugzielanzeiger mit
vorgedruckten Texten auf dem Bahnsteig gegen moderne
pixelbasierte Bildschirm-Anzeigen ersetzt.
2010-09-01: Ein LKW beschädigt die Brücke schwer. Dadurch
wurde der Zugverkehr beeinträchtigt, bis im November eine
behelfsmäßige Brücke eingebaut wird. (Zuvor wurde die
Brücke bereits in den 90er Jahren durch Unfälle beschädigt.)
Der Einbau einer neuen nicht behelfsmäßigen Brücke wird zu
einem späteren Zeitpunkt erwartet.
2013: Jugendliche treffen sich regelmässig bis in die
Abendstunden auf dem südlichen Vorplatz.
2013-01 Im S-Bahnhof Zehlendorf waren lange Zeit Fliesen auf
dem Boden des Durchgangs, die manchmal etwas rutschig waren,
sie wurden durch nicht rutschigen Estrich ersetzt.
zirka 2016-11-20: Das Dach des Bahnsteiges der Stammbahn
(des „Düppeler Bahnsteigs“) muß wegen Einsturzgefahr wegen
durchgefaulten Holzes entfernt werden. Von hier fuhren
zuletzt 1980 Züge nach Düppel. Einige denkmalgeschützte
Teile wurden in ein Lager abtransportiert.
Bis wohl zirka Mitte der 2010er Jahre (wann genau?) gab es im
S-Bahnhof im Durchgang auf der westlichen Seite nahe dem
südlichen Ausgang ein kleines Büro („Kundenbüro“, „Service-
schalter“) hinter einer Tür, in dem Fahrkarten gekauft werden
konnten. Der S-Bahnhof ist nun anscheinend den größten Teil
der Zeit ohne anwesendes Personal.
Im S-Bahnhof Zehlendorf: auf dem Bahnsteig B: Le Crobag
Fotofix-Paßbildautomat (am südlichen Ende des
Fußgängertunnels der S-Bahn)
Für ergänzende Informationen bin ich dankbar (aber
ich habe sonst bereits interne Notizen zu den Themen
"Bankierszüge" und "Elektrifizierung", welche in die
obenstehenden Notizen noch keinen Eingang fanden).
Straßen zu sammeln. Den S-Bahnhof Zehlendorf habe ich dabei
die Hausnummer "Teltower Damm 36" gegeben. (Straßennamen und
Hausnummern wurde in Zehlendorf übrigens erst 1874 eingeführt.)
Hier einiges von mir Notiertes:
*Teltower Damm 36 S-Bahnhof
52.431236,13.259280 (coordinates)
1838-09-21 oder (häufiger berichtet:) --22: Erster Zug hält.
Die Strecke wird „Stammbahn“ genannt (d.h., die erste von
einem Eisenbahnunternehmen in Betrieb genommene Strecke),
oder früher auch „Hauptbahn“, und führt von Zehlendorf über
Düppel nach Potsdam. Es war die erste Eisenbahnstrecke in
Preußen. Der Bahnhof ist heute wohl der älteste Bahnhof
Berlins. Zum Bahnhof gehörte wohl auch ein (erstes)
Stationsgebäude, vermutlich in der Bahnhofstraße (südlich
der Gleise). Dieses erste Bahnhaus war wohl mit Fachwerk
verziert und von Zimmermeister (Walter?) Eichelkraut gebaut.
1838-09-21 oder --22: Inbetriebnahme des Bahnhofs mit zwei
Seitenbahnsteigen an einer zunächst eingleisigen Strecken.
Der Bahnhof war zunächst Endstation.
1838-11: Der Zug kann nun weiter bis nach Berlin (zum
Potsdamer Bahnhof) fahren.
1866: ein neues gelbliches zweigeschossiges Backsteingebäude
in der Bahnhofstraße wird als Bahnhofsgebäude errichtet. Es
ersetzt wohl das bisherige Gebäude. Vielleicht war der
Bahnhof damals etwas mehr östlich als heute?
1887 oder 1889: der Teltower Damm wird unter die Bahnsteige
abgesenkt. Bis dahin kreuzten sich die Verkehrswege ebenerdig.
1891: Einrichtung der Wannseebahn, welche von Zehlendorf
nach Wannsee fährt. Im Stationsgebäude: Fahrkartenverkauf,
Aborte, Räume für Stationsvorsteher und für die Gepäckabfertigung.
Auf den Bahnsteigen sind geschlossene und beheizbare
Wartehäuschen sowie Personalräume in derselben Form.
um 1891: Einrichtung eines eigenen Gleispaares und eigenen
Bahnsteiges für die Wannseebahn. Einrichtung des
Güterbahnhofs. Umbenennung des Bahnhofes in „Zehlendorf
Mitte“. Ein neues Empfangsgebäude (ein gelblicher Klinkerbau)
mit verschließbaren Durchgang und Treppe zu den dabei
angehobenen Bahnsteigen wird nun nördlich der Gleise
errichtet.
1913/1914: Bau eines (zweiten?) Mittelbahnsteiges für die
Stammbahn, der 1980-09 außer Betrieb genommen wurde
Im Bahnhof mit Zugang von außen (Nordseite): Feinkost
Engebrecht/Feinkost Eggebrecht
1938-10-01: Der Bahnhof wird von „Zehlendorf Mitte“ wieder
zurück in „Zehlendorf“ umbenannt.
1943: Das Empfangsgebäude von 1891 nördlich der Gleise wird
durch eine während des zweiten Weltkrieges abgeworfene Bombe
zerstört und durch ein neues provisorisches Empfangsgebäude,
einen Flachbau, ersetzt.
1955: Die Fahrbahn des Teltower Damms wird weiter abgesenkt,
damit auch Doppeldeckerbusse passieren können.
1960er Jahre: Der Teltower Damm unter der Brücke wird tiefer
gelegt, um vier Meter Durchfahrtshöhe zu erreichen.
1980-09: Wegen eines Streiks wird der Bahnhof geschlossen.
Ein Obstladen im Durchgang blieb jedoch weiter zugänglich.
1984: Das zirka 1943 errichtete provisorische barackenartige
Empfangsgebäude muß wegen Einsturzgefahr abgerissen werden,
der S-Bahnhof wird saniert. Die Unterführung mit Zugang zu den
Bahnsteigen wird auch zum Weg für Fußgänger und der bisherige
Fußgängerdurchgang zum Radweg. Dadurch sind Fußgänger aber nun
gezwungen, das S-Bahngrundstück zu überqueren, wo sie häufig
von Händlern angeschrien werden. Auf der Nordseite entstand
ein kleiner Anbau mit mit einem Fahrkartenschalter (heutiger
[2021] Imbiß?) und eine Uhr. Ein richtiges Bahnhofsgebäude
gibt es nicht mehr.
1985-02-01: Der 1980 geschlossene Bahnhof wird nach einer
Sanierung mit dem Wannseebahnsteig wieder in Betrieb
genommen. Der frühere Güterbahnhof ist nun S-Bahn-Meisterei.
zirka 1988-10-17: Lokspäher-Show „200 Jahre preußische
Eisenbahn“ im S-Bahnhof Zehlendorf
zwischen 2004 und 2016 (wann genau?) verschwinden die
Zugabfertiger vom Bahnhof, und der Zug wird vom Fahrer
abgefertigt.
Es wurde ein Fahrstuhl eingebaut (wann?), der häufig defekt ist.
Wohl im April 2008 wurden die Zugzielanzeiger mit
vorgedruckten Texten auf dem Bahnsteig gegen moderne
pixelbasierte Bildschirm-Anzeigen ersetzt.
2010-09-01: Ein LKW beschädigt die Brücke schwer. Dadurch
wurde der Zugverkehr beeinträchtigt, bis im November eine
behelfsmäßige Brücke eingebaut wird. (Zuvor wurde die
Brücke bereits in den 90er Jahren durch Unfälle beschädigt.)
Der Einbau einer neuen nicht behelfsmäßigen Brücke wird zu
einem späteren Zeitpunkt erwartet.
2013: Jugendliche treffen sich regelmässig bis in die
Abendstunden auf dem südlichen Vorplatz.
2013-01 Im S-Bahnhof Zehlendorf waren lange Zeit Fliesen auf
dem Boden des Durchgangs, die manchmal etwas rutschig waren,
sie wurden durch nicht rutschigen Estrich ersetzt.
zirka 2016-11-20: Das Dach des Bahnsteiges der Stammbahn
(des „Düppeler Bahnsteigs“) muß wegen Einsturzgefahr wegen
durchgefaulten Holzes entfernt werden. Von hier fuhren
zuletzt 1980 Züge nach Düppel. Einige denkmalgeschützte
Teile wurden in ein Lager abtransportiert.
Bis wohl zirka Mitte der 2010er Jahre (wann genau?) gab es im
S-Bahnhof im Durchgang auf der westlichen Seite nahe dem
südlichen Ausgang ein kleines Büro („Kundenbüro“, „Service-
schalter“) hinter einer Tür, in dem Fahrkarten gekauft werden
konnten. Der S-Bahnhof ist nun anscheinend den größten Teil
der Zeit ohne anwesendes Personal.
Im S-Bahnhof Zehlendorf: auf dem Bahnsteig B: Le Crobag
Fotofix-Paßbildautomat (am südlichen Ende des
Fußgängertunnels der S-Bahn)
Für ergänzende Informationen bin ich dankbar (aber
ich habe sonst bereits interne Notizen zu den Themen
"Bankierszüge" und "Elektrifizierung", welche in die
obenstehenden Notizen noch keinen Eingang fanden).