Discussion:
S Anhalter Bahnhof
(zu alt für eine Antwort)
Martin Schmidt
2011-08-25 14:02:43 UTC
Permalink


Stimmt irgendetwas von dem, was der Herr da ab 2:10 erzählt? Ich zweifle
dran, zumal die Doku voller Fehler ist.

Ich vermute mal, der vermischt da die Ausfädelung zum Görlitzer Bahnhof,
den Heuboden am Potsdamer Platz und den zum Teil gebauten Achsentunnel
im Tiergarten. Zumal es vom Anhalter Bahnhof zum Bahnhof Tiergarten lt.
Google Earth 3,3 km Luftlinie sind.
Kai Garlipp
2011-08-25 14:25:55 UTC
Permalink
Post by Martin Schmidt
http://youtu.be/couSqg4LiFo
Stimmt irgendetwas von dem, was der Herr da ab 2:10 erzählt?
Was der Gründer der "Kommissarische Regierung des Deutschen Reiches" da erzählt
ist natürlich so Humbug.
Post by Martin Schmidt
Ich zweifle
dran, zumal die Doku voller Fehler ist.
Ich vermute mal, der vermischt da die Ausfädelung zum Görlitzer Bahnhof,
den Heuboden am Potsdamer Platz und den zum Teil gebauten Achsentunnel
im Tiergarten.
Das vermute ich auch.

Andererseits (zu seinem Schutz) muß man natürlich auch fragen, wie sehr hat er
sich für derartige Anlagen im Untergrund interessiert, wie viel dessen was er da
erzählt kam aus dritter bis siebenter Hand (der "Stille Post Effekt"). Und
selbst als Reichsbahner wird er kaum durch alle Türen da problemlos gekommen
sein um sich selber ein Bild der Anlagen zu machen, so das sich dann solche
Geschichten und Legenden bilden.

Bye Kai
Martin Schmidt
2011-08-25 14:53:40 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
Was der Gründer der "Kommissarische Regierung des Deutschen Reiches" da erzählt
ist natürlich so Humbug.
Ach der ist das. Na dann ist das nicht der einzige Humbug, den er so
erzählt.
Post by Kai Garlipp
Das vermute ich auch.
Andererseits (zu seinem Schutz) muß man natürlich auch fragen, wie sehr hat er
sich für derartige Anlagen im Untergrund interessiert, wie viel dessen was er da
erzählt kam aus dritter bis siebenter Hand (der "Stille Post Effekt"). Und
selbst als Reichsbahner wird er kaum durch alle Türen da problemlos gekommen
sein um sich selber ein Bild der Anlagen zu machen, so das sich dann solche
Geschichten und Legenden bilden.
Hab ich mir auch schon gedacht. Einfach mal nachgucken konnten ja noch
weniger als heute.
Kai Garlipp
2011-08-25 20:20:16 UTC
Permalink
Post by Martin Schmidt
Post by Kai Garlipp
Andererseits (zu seinem Schutz) muß man natürlich auch fragen, wie sehr hat er
sich für derartige Anlagen im Untergrund interessiert, wie viel dessen was er da
erzählt kam aus dritter bis siebenter Hand (der "Stille Post Effekt"). Und
selbst als Reichsbahner wird er kaum durch alle Türen da problemlos gekommen
sein um sich selber ein Bild der Anlagen zu machen, so das sich dann solche
Geschichten und Legenden bilden.
Hab ich mir auch schon gedacht. Einfach mal nachgucken konnten ja noch
weniger als heute.
"Einfach nachgucken" dürfte heute genauso schwierig sein wenn jede Tür einer
anderen DB Tochter gehört und dann noch eine Tür dem Pächter des Kiosks, der
dahinter seinen Lagerraum hat.

Andererseits gibt es heute aber das Internet, indem man allerhand Informationen
darüber einfacher und schneller findet als vor 30 Jahren in der städtischen
Bibliothek (besonders wenn man nicht weiß wo man zu suchen hat). Das macht es
dann einfacher die Geschichten die Kollege Klaus-Bärbel am Frühstückstisch im
Pausenraum zum Besten gibt zu relativieren oder zu widerlegen.

Bye Kai
Thomas Krickstadt
2011-08-25 21:11:58 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
"Einfach nachgucken" dürfte heute genauso schwierig sein wenn
jede Tür einer anderen DB Tochter gehört und dann noch eine
Tür dem Pächter des Kiosks, der dahinter seinen Lagerraum hat.
Bei dem hier besprochenen Abschluss des Gleises 1 im S-Bahnhof
Anhalter Bahnhof ist es aber schon seit vielen Jahren nicht
mehr schwierig, hinter die Kulissen zu schauen, da es die
Wand mit Tür schlicht und einfach nicht mehr gibt. Im Mai
2004 konnte ich im Rahmen eines Verkehrsseminars den Bereich
hinter dem Gleisabschluss anschauen (hier in der Gruppe gibt
es einen "Tagebucheintrag" dazu ;-)). Ein dabei entstandenes
Foto mit dem Blick aus dem Tunnelstutzen heraus kann man sich
unter

<Loading Image...>

anschauen.
Post by Kai Garlipp
Andererseits gibt es heute aber das Internet, indem man
allerhand Informationen darüber einfacher und schneller
findet als vor 30 Jahren in der städtischen Bibliothek
(besonders wenn man nicht weiß wo man zu suchen hat).
Z. Bsp.

<http://www.stadtschnellbahn-berlin.de/bahnhof/bahnhof.php?side=3&bhf=108>

mit einem alles erklärenden Gleisplan von Gordon Charles
(früher hier auch aktiv).

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Wolfgang Schwanke
2011-08-25 19:23:58 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
Was der Gründer der "Kommissarische Regierung des Deutschen Reiches"
da erzählt ist natürlich so Humbug.
Gab es die 1981 schon?
--
Tank nur das gute Super rein

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Steffen Buhr
2011-08-27 07:50:30 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Kai Garlipp
Was der Gründer der "Kommissarische Regierung des Deutschen Reiches"
Gab es die 1981 schon?
Lt. http://de.wikipedia.org/wiki/Kommissarische_Reichsregierung nein.

Steffen
Gerd Böhmer
2011-08-25 14:32:18 UTC
Permalink
Am 25.08.2011 16:02, schrieb Martin Schmidt:

Hallo,
Post by Martin Schmidt
Ich vermute mal, der vermischt da die Ausfädelung zum Görlitzer Bahnhof,
den Heuboden am Potsdamer Platz und den zum Teil gebauten Achsentunnel
im Tiergarten. Zumal es vom Anhalter Bahnhof zum Bahnhof Tiergarten lt.
Google Earth 3,3 km Luftlinie sind.
Richtig, da sind mehrere Fehler drin, die unbenutzten Gleise im
unterirdischen Bahnhof Anhalter Bahnhof waren die angedachte Ausfädelung
in Richtung Görlitzer Bahnhof bzw. Görlitzer Bahn. Der angesprochene
Tunnel im Bereich Potsdamer Platz ist der Tunnel in Richtung Tiergarten
(Heuboden). Bei dem im Beitrag angesprochenen Tunnelbauwerk Tiergarten
wird es sich wohl um den nie genutzten Autotunnel handeln.

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Steffen Buhr
2011-08-27 08:06:54 UTC
Permalink
Post by Martin Schmidt
http://youtu.be/couSqg4LiFo
Das kam im Februar im ZDF.
Post by Martin Schmidt
Stimmt irgendetwas von dem, was der Herr da ab 2:10 erzählt? Ich zweifle
dran, zumal die Doku voller Fehler ist.
Welche noch?
Post by Martin Schmidt
Ich vermute mal, der vermischt da die Ausfädelung zum Görlitzer Bahnhof,
den Heuboden am Potsdamer Platz und den zum Teil gebauten Achsentunnel
im Tiergarten.
Da war doch noch ein Stück S-Bahntunnel irgendwo Nähe Reichstag, das
nach der Wende im Boden zertrümmert wurde bevor die Bundestagsneubauten
begonnen wurden.

Steffen
Thomas Krickstadt
2011-08-27 10:40:31 UTC
Permalink
Post by Steffen Buhr
Post by Martin Schmidt
Ich vermute mal, der vermischt da die Ausfädelung zum
Görlitzer Bahnhof, den Heuboden am Potsdamer Platz und
den zum Teil gebauten Achsentunnel im Tiergarten.
Da war doch noch ein Stück S-Bahntunnel irgendwo Nähe
Reichstag, das nach der Wende im Boden zertrümmert wurde,
bevor die Bundestagsneubauten begonnen wurden.
Nein, das waren die Vorleistungen für die U-Bahnlinien G
(Nord-Süd) und E (Ost-West), die man für den Spreedurchstich
für die "Große Halle des Volkes" angefangen hatte zu bauen.
Hier ein Schnappschuss aus Google Earth vom März 1945:

<Loading Image...>

Vor dem Sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten befindet sich
immer noch ein Rest des Tunnels für die Linie G unter der
Straße des 17. Juni:

<http://berliner-unterwelten.de/von-germania-zum-untergang.103.0.html>,
<Loading Image...>.

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Steffen Buhr
2011-08-27 21:44:01 UTC
Permalink
Post by Thomas Krickstadt
Post by Steffen Buhr
Da war doch noch ein Stück S-Bahntunnel irgendwo Nähe
Reichstag, das nach der Wende im Boden zertrümmert wurde,
Nein, das waren die Vorleistungen für die U-Bahnlinien G
(Nord-Süd) und E (Ost-West), die man für den Spreedurchstich
Der ist mir klar, aber ich meine damals gelesen zu haben, daß da nochwas
war. Kann auch sein, daß die das in irgendeinem Artikel mal verwechselt
haben.

Gruß
Steffen
Kai Garlipp
2011-08-28 20:19:40 UTC
Permalink
Post by Thomas Krickstadt
Vor dem Sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten befindet sich
immer noch ein Rest des Tunnels für die Linie G unter der
<http://berliner-unterwelten.de/von-germania-zum-untergang.103.0.html>,
<http://berliner-unterwelten.de/files/untergrund_ns-zeit_06.jpg>.
Ist der Tunnel in dem Bereich nicht der Straßentunnel für die Nord-Süd-Achse
(IIRC war in einschlägigen Dokumentationen dazu immer der Besuch des halb
fertigen Straßentunnels)? Oder gibt es da außerdem noch einen wie auch immer
fertigen Tunnel für die U-Bahn (an dem aber nördlich davon bei der Großen Halle
gearbeitet wurde)?

Bye Kai
Thomas Krickstadt
2011-08-28 21:28:45 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
Ist der Tunnel in dem Bereich nicht der Straßentunnel für die
Nord-Süd-Achse (IIRC war in einschlägigen Dokumentationen dazu
immer der Besuch des halb fertigen Straßentunnels)? Oder gibt
es da außerdem noch einen wie auch immer fertigen Tunnel für
die U-Bahn (an dem aber nördlich davon bei der Großen Halle
gearbeitet wurde)?
Es gibt sowohl zwei Straßentunnel als auch einen Tunnel für die
Linie G. Einen der Straßentunnel habe ich anlässlich einer Führung
des Vereins Berliner Unterwelten selbst besucht. Der U-Bahntunnel
konnte damals nicht besucht werden, da er so sehr unter Wasser
stand, dass man für einen Besuch eine Fischerhose bräuchte, also
eine Gummihose, die bis zum Oberkörper hochgezogen ist.

Der Verein hat noch eine bessere Seite zum Thema:

<http://berliner-unterwelten.de/achsenkreuz-unter-dem-tiergarten.326.0.html>

Eine Grafik mit rot eingezeichneten existierenden Tunnelbauten:

<Loading Image...>

Ein Foto des Straßentunnels, den ich besucht habe:

<Loading Image...>

Und noch einmal das Foto vom U-Bahntunnel:

<Loading Image...>

Die Vorleistungen unter dem Platz der Republik waren etwas weniger
vollständige Tunnel, meines Wissens nur Wände und Böden, deren
Reste dann beim Bau des Fernbahn-, Straßen- und U-Bahntunnels
beseitigt wurden.

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Martin Schmidt
2011-08-27 16:11:49 UTC
Permalink
Post by Steffen Buhr
Welche noch?
Spontan fallen mir noch ein:
- als das ungeteilte S-Bahn-Netz gezeigt wurde (da wurden einfach mal
der Außenring und über S-Bahn-Endpunkte hinausgehende Strecken mit
einbezogen)
- es wird der Eindruck erweckt, das Bw Wannsee erstrecke sich bis Hundekehle

Es gab noch weitere, aber die sind mir entfallen.
Wolfgang Schwanke
2011-08-30 20:26:55 UTC
Permalink
Post by Martin Schmidt
Post by Steffen Buhr
Welche noch?
- als das ungeteilte S-Bahn-Netz gezeigt wurde (da wurden einfach mal
der Außenring und über S-Bahn-Endpunkte hinausgehende Strecken mit
einbezogen)
Das dürfte an der damaligen Terminologie liegen. Die
Nahverkehrsstrecken der Reichsbahn, die mit Fahrkarten des S-Bahntarifs
benutzt werden konnten, wurden auf Netzspinnen zumeist als "nicht
elektrisch betriebene S-Bahn" o.ä. bezeichnet.

Loading Image...

Im Gebiet West-Berlins gab es solche Strecken nicht, weshalb ein dort
lebenden Autor nicht unbedingt eine klare Vorstellung erhalten konnte,
das das außer vom Tarif her eigentlich nichts mit der S-Bahn zu tun
hatte.
--
Tank nur das gute Super rein

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Gerd Böhmer
2011-08-31 06:47:59 UTC
Permalink
Am 27.08.2011 10:06, schrieb Steffen Buhr:

Hallo,
Post by Steffen Buhr
Da war doch noch ein Stück S-Bahntunnel irgendwo Nähe Reichstag, das
nach der Wende im Boden zertrümmert wurde bevor die Bundestagsneubauten
begonnen wurden.
Richtig, das war der schon im Bau befindliche aber nie vollendete
S-Bahnhof Reichstag in Verlängerung der Kehranlage "Heuboden" vom
Potsdamer Platz (siehe auch "Eisenbahn-Größenwahn in Berlin").

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Thomas Krickstadt
2011-08-31 07:41:31 UTC
Permalink
Post by Gerd Böhmer
Richtig, das war der schon im Bau befindliche aber nie vollendete
S-Bahnhof Reichstag in Verlängerung der Kehranlage "Heuboden" vom
Potsdamer Platz (siehe auch "Eisenbahn-Größenwahn in Berlin").
Von so einem Bau habe ich noch nie gehört. Wo genau soll sich dieser
Bau befunden haben und gibt es dazu Unterlagen im Netz?

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Gerd Böhmer
2011-08-31 08:06:27 UTC
Permalink
Am 31.08.2011 09:41, schrieb Thomas Krickstadt:

Hallo,
Post by Thomas Krickstadt
Post by Gerd Böhmer
Richtig, das war der schon im Bau befindliche aber nie vollendete
S-Bahnhof Reichstag in Verlängerung der Kehranlage "Heuboden" vom
Potsdamer Platz (siehe auch "Eisenbahn-Größenwahn in Berlin").
Von so einem Bau habe ich noch nie gehört. Wo genau soll sich dieser
Bau befunden haben und gibt es dazu Unterlagen im Netz?
Der Bahnhof hätte sich zwischen dem Brandenburger Tor und dem Reichstag
befunden. Quellen im Netz kenne ich nicht, aber besorge Dir einmal die
von mir schon genannte Broschüre "Eisenbahn-Größenwahn in Berlin".

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Thomas Krickstadt
2011-08-31 09:13:03 UTC
Permalink
Post by Gerd Böhmer
Post by Thomas Krickstadt
Post by Gerd Böhmer
Richtig, das war der schon im Bau befindliche aber nie
vollendete S-Bahnhof Reichstag in Verlängerung der
Kehranlage "Heuboden" vom Potsdamer Platz (siehe auch
"Eisenbahn-Größenwahn in Berlin").
Von so einem Bau habe ich noch nie gehört. Wo genau soll
sich dieser Bau befunden haben und gibt es dazu Unterlagen
im Netz?
Der Bahnhof hätte sich zwischen dem Brandenburger Tor und
dem Reichstag befunden. Quellen im Netz kenne ich nicht,
aber besorge Dir einmal die von mir schon genannte Broschüre
"Eisenbahn-Größenwahn in Berlin".
Das Buch habe ich zu Hause und kann es gerne auch einmal nach
Deiner Behauptung durchsuchen (wenn ich heute Abend wieder zu
Hause bin): <http://www.gve-verlag.de/_buch_grwahn.php>. Eine
Seitenangabe Deinerseits würde mir das Durchsuchen erleichtern.

Dass in den Planungen der Nazis ein solcher Bahnhof enthalten
war, ist klar. Aber dass er bereits "im Bau" gewesen sein soll,
halte ich für ein falsches Gerücht. Wenn etwas existiert haben
sollte, dann wurde es sicherlich nicht für die neuen Nord-Süd-
Tunnel abgeräumt, denn enttrümmert wurde nur westlich des
Reichstags und der geplante S-Bahnhof sollte östlich des
Reichstags entstehen (wie heutzutage auch schon einmal für die
S21 geplant).

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Gerd Böhmer
2011-08-31 09:49:54 UTC
Permalink
Post by Thomas Krickstadt
Dass in den Planungen der Nazis ein solcher Bahnhof enthalten
war, ist klar. Aber dass er bereits "im Bau" gewesen sein soll,
halte ich für ein falsches Gerücht. Wenn etwas existiert haben
sollte, dann wurde es sicherlich nicht für die neuen Nord-Süd-
Tunnel abgeräumt, denn enttrümmert wurde nur westlich des
Reichstags und der geplante S-Bahnhof sollte östlich des
Reichstags entstehen (wie heutzutage auch schon einmal für die
S21 geplant).
Hallo,

Auf den Karten Seiten 18 und 24/25 im genannten Buch ist der Bahnhof
verzeichnet. Der Bahnhof war auch schon genauso wie der Autotunnel unter
dem Tiergarten begonnen worden. Dieser angefangene Bahnhof Reichstag
wurde auch nicht für den neuen Fernbahntunnel abgerissen sondern, wie
schon von Steffen Buhr erwähnt für die neuen Bauten im
Regierungsviertel. Ob im zu den Karten gehörigen Text etwas Definitives
steht will ich jetzt nicht nachsehen.

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Thomas Krickstadt
2011-09-01 03:33:52 UTC
Permalink
Post by Gerd Böhmer
Auf den Karten Seiten 18 und 24/25 im genannten Buch ist
der Bahnhof verzeichnet.
Ja, so auch auf

<Loading Image...>

zu sehen.
Post by Gerd Böhmer
Der Bahnhof war auch schon genauso wie der Autotunnel
unter dem Tiergarten begonnen worden.
Dafür habe ich noch keinen Beleg.
Post by Gerd Böhmer
Ob im zu den Karten gehörigen Text etwas Definitives steht
will ich jetzt nicht nachsehen.
Ich habe aber nachgesehen: Außer Plänen werden keine durch-
geführten Bauwerke am Reichstag erwähnt. Als bekannte Vor-
leistungen werden der Anhalter Bahnhof und der Moritplatz
erwähnt (Seite 48 ff.). Auch der angefangene GAR im Süden
Berlins wird im Buch beschrieben (Seite 61 ff.), aber kein
S-Bahnhof Reichstag.

Kannst Du Deine Behauptung also anders belegen?

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Gerd Böhmer
2011-09-01 06:56:43 UTC
Permalink
Am 01.09.2011 05:33, schrieb Thomas Krickstadt:

Hallo,
Post by Thomas Krickstadt
Dafür habe ich noch keinen Beleg.
Nun gut, aber die beiden Tunnelbauwerke (Autotunnel und Bahnhofstunnel)
wurden auch in einer anderen Fernsehdokumentation (Hitlers Germania) als
schon im Bau befindlich, aber nie fertig gestellt erwähnt. Zumindest vom
Autotunnel unter dem Tiergarten sind ja noch nicht mehr zugängliche
Teile vorhanden. Bei dem Bauwerk Bahnhof Reichstag sieht es in der Tat
nicht so gut aus, da wie ja auch von Steffen Buhr erwähnt dieses Bauwerk
für die Neubauten im Regierungsviertel abgerissen wurde.
Lies also auch einmal die Beiträge von Steffen Buhr ...

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Thomas Krickstadt
2011-09-01 08:03:49 UTC
Permalink
Nun gut, aber die beiden Tunnelbauwerke (Autotunnel und Bahnhofs-
tunnel) wurden auch in einer anderen Fernsehdokumentation (Hitlers
Germania) als schon im Bau befindlich, aber nie fertig gestellt
erwähnt.
Die in den Fernsehdokumentationen erwähnten Vorleistungen sind in
diesem Diskussionsfaden bereits erwähnt worden. Da war nicht von
einem S-Bahnhof Reichstag die Rede.
Zumindest vom Autotunnel unter dem Tiergarten sind ja noch nicht
mehr zugängliche Teile vorhanden.
Ja, siehe meinen Beitrag in diesem Diskussionsfaden vom 28. August
2011 um 22.29 Uhr.
Bei dem Bauwerk Bahnhof Reichstag sieht es in der Tat nicht so gut
aus, da wie ja auch von Steffen Buhr erwähnt, dieses Bauwerk für
die Neubauten im Regierungsviertel abgerissen wurde.
Steffen hat am 27. August 2011 um 9.07 Uhr die Vermutung in den
Diskussionsfaden eingebracht, dass da eventuell noch "ein Stück
S-Bahntunnel irgendwo Nähe Reichstag" war, "das nach der Wende
im Boden zertrümmert wurde, bevor die Bundestagsneubauten begonnen
wurden". Er hat es nicht behauptet, auch nicht, dass es Bauvor-
leistungen für einen S-Bahnhof Reichstag gegeben hat (das hast Du
als Antwort auf seine Vermutung geschrieben).
Lies also auch einmal die Beiträge von Steffen Buhr ...
Das habe ich und sogar als erstes darauf geantwortet. Vielleicht
solltest Du Dir die Mühe machen, alle Beiträge zu einem Thema
durchzulesen, bevor Du solche Gerüchte in die Welt setzt (die
wiederum andere Scharlatane auf den Plan rufen, wie den in diesem
Thread ursprünglich von Martin hinterfragten Herrn Ebel).

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Gerd Böhmer
2011-09-01 08:33:29 UTC
Permalink
Am 01.09.2011 10:03, schrieb Thomas Krickstadt:

Hallo,
Post by Thomas Krickstadt
Die in den Fernsehdokumentationen erwähnten Vorleistungen sind in
diesem Diskussionsfaden bereits erwähnt worden. Da war nicht von
einem S-Bahnhof Reichstag die Rede.
Doch in der Dokumentation "Hitlers Germania" war auch sehr wohl von dem
schon im Bau befindlichen S-Bahnhof Reichstag, wie auch einigen anderen
Bauwerken die Rede.
Post by Thomas Krickstadt
Das habe ich und sogar als erstes darauf geantwortet. Vielleicht
solltest Du Dir die Mühe machen, alle Beiträge zu einem Thema
durchzulesen, bevor Du solche Gerüchte in die Welt setzt (die
wiederum andere Scharlatane auf den Plan rufen, wie den in diesem
Thread ursprünglich von Martin hinterfragten Herrn Ebel).
Sorry, aber hier liegst Du daneben, die Mühe hatte ich mir gemacht. Und
für mich ist es definitiv kein Gerücht, das auch der S-Bahnhof Reichstag
wie auch andere Bauten für die sogenannte Welthauptstadt Germania schon
im Bau war. Wenn Du da eine andere Auffassung hast - meinetwegen. Aber
ich hatte selbst die Ausführung von Steffen Buhr in diesem Zusammenhang
nicht als Vermutung, sondern als Tatsache verstanden. Aber wie gesagt,
wenn Du es anders siehst - bitte.

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Thomas Krickstadt
2011-09-02 05:04:51 UTC
Permalink
Hallo Gerd.
Post by Gerd Böhmer
Doch in der Dokumentation "Hitlers Germania" war auch sehr
wohl von dem schon im Bau befindlichen S-Bahnhof Reichstag,
wie auch einigen anderen Bauwerken die Rede.
Ich habe 'mal versucht, diese Dokumentation zu finden und
bin auf folgende dreiteilige YouTube-Filmreihe gestoßen:





Meintest Du diese Dokumentation?
Post by Gerd Böhmer
Und für mich ist es definitiv kein Gerücht, das auch der
S-Bahnhof Reichstag wie auch andere Bauten für die sogenannte
Welthauptstadt Germania schon im Bau war.
Ich habe auch in einem anderen Forum mit Leuten diskutiert,
die an Dokumentationen, wie Du sie als Beweis anführst, mit-
wirken. Mathias Hiller hat z. Bsp. an dem Größenwahn-Buch
mitgearbeitet und mir bestätigt, dass im Manuskript für das
Buch kein S-Bahnhof Reichstag erwähnt wird. Bis auf den
bekannten "Heuboden" ist ihm auch keine Vorleistung für
eine S-Bahn nördlich des Potsdamer Platzes und östlich des
Reichstags bekannt.

Der im oben erwähnten Film den Großbelastungskörper erklärende
Michael Richter hat mich darauf hingewiesen, dass es zum
Zeitpunkt der Einstellung der Arbeiten für die Große Halle
des Volkes (1943) noch gar keine abschließenden Pläne für
den Bereich östlich des Reichstags gegeben hat, sodass auch
noch nicht mit Vorleistungen hätte begonnen werden können.

Und Alexander Seefeldt erwähnte noch, dass bis in die Zeit
der Planungen für die "neuen" Nord-Süd-Tunnel (1990er Jahre)
in offiziellen Planunterlagen die Vorleistungen für die
U-Bahnlinie G als S-Bahntunnel bezeichnet wurden. Er hat
zwar die Senatsverwaltung darauf hinweisen können, dass es
sich um Vorleistungen für die anscheinend "vergessene"
U-Bahnlinie G handelt, aber das war nicht mehr so wichtig,
da die Vorleistung "tiefenentrümmert" wurde (und zwar
ausschließlich westlich des Reichstagsgebäudes).

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Wolfgang Schwanke
2011-09-02 05:47:13 UTC
Permalink
Einstellung der Arbeiten für die Große Halle des Volkes (1943)
Ich glaub das Ding hieß nur "Große Halle". Eine "Große Halle des
Volkes" gibt es in Peking.
--
Tank nur das gute Super rein

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Kai Garlipp
2011-09-02 08:30:53 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Einstellung der Arbeiten für die Große Halle des Volkes (1943)
Ich glaub das Ding hieß nur "Große Halle". Eine "Große Halle des
Volkes" gibt es in Peking.
Wikipedia nennt auch "Halle des Volkes" und "Ruhmeshalle" für das Projekt. Wobei
man sich im Klaren sein muß das die überwiegende Mehrzahl der Namensgebungen der
Neubauten für die Reichshauptstadt nur Projektnamen sind. Das gleiche gilt wohl
auch für die Straßen und Plätze (oder glaubt jemand ein Platz hätte dann einfach
"Runder Platz" geheißen?). Einen richtigen Namen hätte es wohl erst mit der
Fertigstellung gegeben, weshalb auch die unterschiedlichsten Namen für die
Bauwerke herumgeistern.

Im übrigen ist auch der Name "Germania" für die Neubauten in der
Reichshauptstadt ein Begriff der in diesem Zusammenhang in der
Nachkriegsliteratur geprägt wurde. Diese ganzen Projekte liefen unter dem Titel
"Reichshauptstadt Berlin", auch wenn Hitler in seinem Wahn um 1942 zum ersten
Mal von Welthauptstadt und Germania gesprochen haben soll. Aber '42 waren die
ganzen Bauarbeiten in wesentlichen kriegsbedingt schon lange eingestellt.

Bye Kai
Gerd Böhmer
2011-09-02 07:16:45 UTC
Permalink
Am 02.09.2011 07:04, schrieb Thomas Krickstadt:

(...)

Hallo,

Nein, die von Dir verlinkte Dokumentation ist es nicht. Ich meinte die
Dokumentation auf n24. Und da wurde ausgeführt, das neben dem Autotunnel
im Tiergarten auch schon ein weiterer U-Bahn- und S-Bahntunnel begonnen
worden waren, aber dann als kriegsunwichtig abgebrochen wurden. Dein
Argument, das die Planungen noch nicht abgeschlossen waren überzeugt
hier überhaupt nicht, da damals mit gleitender Planung und Projektierung
gearbeitet wurde. Für mich steht fest, das schon auf Grund der
Umbaumassnahmen im Berliner Regierungsviertel auch der S-Bahnhof
Reichstag, wie auch ein Teil des U-Bahntunnels (Linie G, wie Du
geschrieben hast) schon im Bau war. Auch Herr Hiller (den ich persönlich
sehr schätze) und einige andere Leute wissen doch auch nicht Alles.
Bedenke einmal, das viele Dinge, die in den Jahrzehnten nach dem zweiten
Weltkrieg geheim gehalten wurden gegenwärtig erst an nach und nach an
die Öffentlichkeit kommen. Im Übrigen hatte ich es doch wohl ganz
deutlich geschrieben, das ich Deine Meinung zu diesem Thema akzeptiere.

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Thomas Krickstadt
2011-09-02 08:36:28 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Ich glaub das Ding hieß nur "Große Halle".
Ah, OK: <http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Halle>. Danke!
Post by Wolfgang Schwanke
Nein, die von Dir verlinkte Dokumentation ist es nicht.
Ich meinte die Dokumentation auf n24.
Diese drei Teile sind Mitschnitte einer Sendung auf N24 (mit
"herausgepixelten" Sender-Logo, Erstaustrahlung 14.8.2006,
Länge: 35 Minuten, Originaltitel: Lost Worlds: Hitler's
Supercity):

<http://www.n24.de/news/newsitem_5729699.html?id=740609>
<http://www.imdb.com/title/tt1087105/>
Post by Wolfgang Schwanke
Und da wurde ausgeführt, das neben dem Autotunnel im Tiergarten
auch schon ein weiterer U-Bahn- und S-Bahntunnel begonnen worden
waren, aber dann als kriegsunwichtig abgebrochen wurden.
Nö, das wurde in dieser Sendung nicht ausgeführt. Nicht einmal,
dass es einen Auto- und U-Bahntunnel gab und noch gibt.
Post by Wolfgang Schwanke
Im Übrigen hatte ich es doch wohl ganz deutlich geschrieben,
dass ich Deine Meinung zu diesem Thema akzeptiere.
Das kannst Du gerne schreiben, aber ich akzeptiere nicht Deine
Behauptung, sondern halte sie so lange für (gefährlich) falsch,
bis Du mir echte Beweise zeigst (was Du wahrscheinlich nicht
kannst).

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Gerd Böhmer
2011-09-02 09:35:59 UTC
Permalink
Am 02.09.2011 10:36, schrieb Thomas Krickstadt:

Hallo,
Post by Thomas Krickstadt
Diese drei Teile sind Mitschnitte einer Sendung auf N24 (mit
"herausgepixelten" Sender-Logo, Erstaustrahlung 14.8.2006,
Länge: 35 Minuten, Originaltitel: Lost Worlds: Hitler's
Nein, das ist nicht die Dokumentation, die ich meinte und das ist auch
nicht der Mitschnitt der von mir angesprochenen Dokumentation. Die von
mir angesprochenen Dokumentation hat eine Länge von 45 Minuten.
Post by Thomas Krickstadt
Nö, das wurde in dieser Sendung nicht ausgeführt. Nicht einmal,
dass es einen Auto- und U-Bahntunnel gab und noch gibt.
In der von mir gemeinten Dokumentation wurde es jedenfalls so
ausgeführt, wie von mir geschrieben.
Post by Thomas Krickstadt
Das kannst Du gerne schreiben, aber ich akzeptiere nicht Deine
Behauptung, sondern halte sie so lange für (gefährlich) falsch,
bis Du mir echte Beweise zeigst (was Du wahrscheinlich nicht kannst).
Das kannst Du jetzt halten wie Du willst, da ich Dir nichts beweisen
muss. Und meine Meinung zum Thema ist weder falsch und schon garnicht
gefährlich. Und ob Du meine Meinung akzeptierst oder nicht ist mir
sowieso total egal, da ich ja Deine Meinung akzeptiert habe.
Und damit ist für mich das Thema beendet und ich werde das Thema auch
nicht weiter verfolgen.

MfG Gerd Böhmer,
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Thomas Krickstadt
2011-10-23 14:12:36 UTC
Permalink
Hallo.

Michael Richter vom Verein Berliner Unterwelten hat im Landes-
archiv Berlin einen Plan der Deutschen Reichsbahn ausfindig
gemacht (Signatur LAB A Rep. 027-01), in dem eine großmaßstäb-
liche Planungszeichnung des S-Bahnhofs Reichstag zu sehen ist
(Stand 9.5.1938). Hier für einige Zeit ein Scan (200 dpi)
dieses Plans zur privaten Verwendung:

<Loading Image...>
(7914 x 4005 Punkte, 3.479.010 Bytes)

Demnach sollte die östliche Häuserzeile der Hermann-Göring-
Straße zwischen Brandenburger Tor bzw. Dorotheenstraße und
Reichstagufer (heute Ebertstraße bzw. Friedrich-Ebert-Platz)
abgerissen und etwas weiter östlich die Neubauten für die
"Generalinspektion Todt" aufgebaut werden (schraffierte
Flächen waren geplante Neubauten). Anstelle der abgerissenen
Häuser hätte dann die Baugrube für den S-Bahnhof ausgehoben
werden können.

Da bekanntlich ein Abriss der östlichen Häuserzeile der
Ebertstraße bzw. des Friedrich-Ebert-Platzes vor Kriegsende
nicht stattgefunden hat, kann auch nirgendwo eine Baugrube
mit einer Vorleistung für den S-Bahnhof Reichstag dokumentiert
worden sein (siehe auch Luftbild des entsprechenden Bereiches
aus dem Monat März im Jahr 1945 in Google Earth).

Viele Grüße, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
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