Discussion:
Wieviele Überstunden müssen jetzt nicht bezahlt werden?
(zu alt für eine Antwort)
Peter Kern
2013-08-20 18:07:06 UTC
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FDL stirbt am Arbeitsplatz.
Traurig.
Sicher kein alltägliches Thema, aber vor dem aktuellen Hintergrund...
Gibt es eigentlich auf den Stellwerken etwas ähnliches wie die SiFa für
die Zugführer?
Und wie wird der Zugverkehr dann sichergestellt? Rückwärts fahren kann
ja nicht immer die Lösung sein?

Ich hoffe für seine Familie, dass er nicht wie die in Mainz 50
UrlaubsRESTtage aus Vorjahren und 100+xxx unbezahlte Überstunden
angehäuft hat und nun der Bund die Rendite zieht...

http://www.berliner-kurier.de/polizei-justiz/traurige-geschichte-der-einsame-tod-des-fahrdienstleiters,7169126,24068816.html
Marc Haber
2013-08-20 19:08:26 UTC
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Post by Peter Kern
Gibt es eigentlich auf den Stellwerken etwas ähnliches wie die SiFa für
die Zugführer?
Eine eingestellte Fahrstraße bleibt auch nach dem Tod des
Fahrdienstleiters sicher festgelegt, und wenn der Zug gefahren ist,
fällt das Signal auf Halt zurück. Danach ist Schicht, wenn niemand die
nächste Fahrstraße einstellt.
Post by Peter Kern
Und wie wird der Zugverkehr dann sichergestellt?
Es ist ein sicherer Zustand erreicht. Bis zum Eintreffen der Ablösung
geht in dem Stellbereich nix[1].
Post by Peter Kern
Rückwärts fahren kann
ja nicht immer die Lösung sein?
Wieso? Der Tf wird sich für die Rückfahrt vom zurückliegenden
Fahrdienstleister einen schriftlichen Befehl geholt haben.

Grüße
Marc

[1] bei ganz modernen Stellwerken können vorab geplante Zugfahrten
noch automatisch stattfinden, das ganze unter Kontrolle der Technik
ohne dass etwas passieren kann. Bei der ersten Abweichung vom
Regelbetrieb ist der Spaß vorbei.
--
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Reinhard Greulich
2013-08-20 19:13:24 UTC
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Post by Marc Haber
Es ist ein sicherer Zustand erreicht. Bis zum Eintreffen der Ablösung
geht in dem Stellbereich nix[1].
Im konkreten Fall war das erst nach sechs Stunden der Fall, was bei
manchen Leuten sicherlich schon wieder den Puls hochtreibt. Aber man
muss sich klarmachen, dass da - wie bei allen Todesfällen ohne
offensichtlich erkennbare Ursache - auch noch der Staatsanwalt
mitgespielt hat.

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
"Keine Pfeife sondern die Glocke benutzen."
http://www.greulich.de/gallery/KA2004/KA04_077
Knut Ochdorf
2013-08-20 19:53:45 UTC
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Post by Reinhard Greulich
Im konkreten Fall war das erst nach sechs Stunden der Fall, was bei
manchen Leuten sicherlich schon wieder den Puls hochtreibt. Aber man
muss sich klarmachen, dass da - wie bei allen Todesfällen ohne
offensichtlich erkennbare Ursache - auch noch der Staatsanwalt
mitgespielt hat.
In dem Fall aber nicht, da der herbeigerufene Notarzt einen natürlichen
Tod festgestellt hat.

Der Staatsanwalt tritt nur in Erscheinung, wenn der Notarzt einen
unnatürlichen Tod oder eine unklare Todesursache festgestellt hat.

Knut
Thomas Krickstadt
2013-08-21 04:10:51 UTC
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[...] da der herbeigerufene Notarzt einen natürlichen
Tod festgestellt hat. [...]
Der Grund für den natürlichen Tod war dem Vernehmen nach
ein Herzinfarkt.

Gruß, Thomas
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, <mailto:***@krickstadt.de>
Bernhard Brinkmann
2013-08-30 21:22:28 UTC
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Post by Peter Kern
Ich hoffe für seine Familie, dass er nicht wie die in Mainz 50
UrlaubsRESTtage aus Vorjahren und 100+xxx unbezahlte Überstunden
angehäuft hat und nun der Bund die Rendite zieht...
Da kann ich Dich "beruhigen", offene Überstunden und nicht genommene
Urlaubstage dürften Lohnbestandteile sein, die beim "Ausscheiden" des
Arbeitnehmers den Erben zustehen. Im Fall des o.g. Kollegen hätte nach
deiner Vermutung eh nicht der Bund (im Bereich der Niederlassungen
Nordost und Südwest der DB-Netz gibt es i.d.R. keine Beamten) sondern
die DB AG die Rendite "gezogen".

Im Übrigen finde ich es ziemlich pietätlos, dass so eine Diskussion hier
überhaupt geführt wird.

Wenn Jemand anderer Meinung sein sollte, könnten wir hier gern mal eine
Diskussion lostreten, welchen Rechtsanspruch auf Erstattung von Kosten
die Bahn und andere Geschädigte gegenüber der Familie von Selbstmördern
haben, die sich für die Realisierung ihres Freitodes eine Bahnanlage
"auserwählt" haben.

MfG BB

P.S. Mitarbeiter im Stellwerksdienst, bei denen ein erhöhtes Risiko für
Herzerkrankungen festgestellt wurde, dürfen in der Regel nicht mehr auf
Einzelarbeitsplätzen eingesetzt werden.

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