Discussion:
S-Bahn: 8-Wagen-Ring
(zu alt für eine Antwort)
Ole Streicher
2011-01-27 08:35:43 UTC
Permalink
Hallo Gruppe,

vor einiger Zeit gab es hier mal die Diskussion, dass im Zuge des
Aufbaus der Selbstabfertigung auf dem S-Bahn-Ring dort keine
8-Wagen-Züge mehr fahren können (weil wohl einige Stationen, wie
z.B. Schönhauser, dafür zuwenig Kameras haben).

Neuerdings (?) fahren aber 8-Wagen-Züge als Ringbahnen, was mich nun
doch etwas verwundert. Zum einen, weil ich dachte, dass das gar nicht
mehr ginge; aber auch, weil ja "eigentlich" zuwenig Wagen vorhanden
sind.

Warum fährt man da nicht mit kürzeren Zügen einen dichteren Takt?

Viele Grüße

Ole
Björn Leidecker
2011-01-27 09:32:35 UTC
Permalink
Post by Ole Streicher
Hallo Gruppe,
vor einiger Zeit gab es hier mal die Diskussion, dass im Zuge des
Aufbaus der Selbstabfertigung auf dem S-Bahn-Ring dort keine
8-Wagen-Züge mehr fahren können (weil wohl einige Stationen, wie
z.B. Schönhauser, dafür zuwenig Kameras haben).
In Schönhauser Alle wird aber nicht per Kamera abgefertigt, sondern per
Auge. Es hat sich also nichts geändert gegenüber den Zeiten, als dort
serienmäßig Vollzüge langgedüst sind.
Post by Ole Streicher
Neuerdings (?) fahren aber 8-Wagen-Züge als Ringbahnen, was mich nun
doch etwas verwundert. Zum einen, weil ich dachte, dass das gar nicht
mehr ginge; aber auch, weil ja "eigentlich" zuwenig Wagen vorhanden
sind.
Warum fährt man da nicht mit kürzeren Zügen einen dichteren Takt?
Rechne mal durch, wenn ich einen 5 Minuten-Takt habe, bei 3/4-Zügen,
benötige ich für eine Richtung, 36 Vz. Bei einem 10 Minuten-Takt sind es
nur 18 Vz.
Bei einem 10 Miuntentakt mit Vollzügen benötigt man 24 Vz. Klingt erstmal
mehr. Aber durch den durchgehenden 10 Minutentakt bleiben mehr Viertel
übrig, die anderswo permanent eingesetzt werden können.
Ole Streicher
2011-01-27 12:34:19 UTC
Permalink
Hallo Björn,
Post by Björn Leidecker
Post by Ole Streicher
Neuerdings (?) fahren aber 8-Wagen-Züge als Ringbahnen, was mich nun
doch etwas verwundert. Zum einen, weil ich dachte, dass das gar nicht
mehr ginge; aber auch, weil ja "eigentlich" zuwenig Wagen vorhanden
sind.
Warum fährt man da nicht mit kürzeren Zügen einen dichteren Takt?
Rechne mal durch, wenn ich einen 5 Minuten-Takt habe, bei 3/4-Zügen,
benötige ich für eine Richtung, 36 Vz. Bei einem 10 Minuten-Takt sind es
nur 18 Vz.
Bei einem 10 Miuntentakt mit Vollzügen benötigt man 24 Vz. Klingt erstmal
mehr. Aber durch den durchgehenden 10 Minutentakt bleiben mehr Viertel
übrig, die anderswo permanent eingesetzt werden können.
6/6/7-Takt würde 27 Viertel benötigen, 5-Minuten-Takt mit Halbzügen
wiederum nur 18. Letzteres würde die gleiche Beförderungskapazität
bringen bei nur der halben Wartezeit für die Beförderungsfälle.

Und das Personal für den 5-Minuten-Takt sollte doch sowieso da sein,
oder?

Viele Grüße

Ole
Björn Leidecker
2011-01-27 13:49:18 UTC
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Post by Ole Streicher
Post by Björn Leidecker
Rechne mal durch, wenn ich einen 5 Minuten-Takt habe, bei 3/4-Zügen,
benötige ich für eine Richtung, 36 Vz. Bei einem 10 Minuten-Takt sind es
nur 18 Vz.
Bei einem 10 Miuntentakt mit Vollzügen benötigt man 24 Vz. Klingt erstmal
mehr. Aber durch den durchgehenden 10 Minutentakt bleiben mehr Viertel
übrig, die anderswo permanent eingesetzt werden können.
6/6/7-Takt würde 27 Viertel benötigen, 5-Minuten-Takt mit Halbzügen
wiederum nur 18. Letzteres würde die gleiche Beförderungskapazität
bringen bei nur der halben Wartezeit für die Beförderungsfälle.
Was meinst Du, was passiert, wenn Ostkreuz oben ein Halbzug für den Ring
ankommt?
Ole Streicher
2011-01-27 14:43:04 UTC
Permalink
Post by Björn Leidecker
Post by Ole Streicher
6/6/7-Takt würde 27 Viertel benötigen, 5-Minuten-Takt mit Halbzügen
wiederum nur 18. Letzteres würde die gleiche Beförderungskapazität
bringen bei nur der halben Wartezeit für die Beförderungsfälle.
Was meinst Du, was passiert, wenn Ostkreuz oben ein Halbzug für den Ring
ankommt?
Wenn die letzten vor 5,10,15,20 Minuten gefahren wären: wo wäre das
Problem? Die haben ihren Anteil an Fahrgästen ja schon weggeschaufelt.

Wenn der Zug allerdings schon wieder etliche Minuten Verspätung hat, ist
er natürlich gut gefüllt.

Was ist denn der Nachteil, wenn man (bei gleicher Gesamtkapazität) die
Züge kürzer, dafür aber dichter fahren lässt?
Arnd Hellinger
2011-01-27 16:59:48 UTC
Permalink
Post by Ole Streicher
Was ist denn der Nachteil, wenn man (bei gleicher Gesamtkapazität)
die Züge kürzer, dafür aber dichter fahren lässt?
Wegen der von diversen "Fachleuten" auch jetzt wieder als
Allheilmittel jeder S-Bahn- und Winterkrise propagierten
"strikten Trennung von Netz und Betrieb" - die gibt es im
DB-Konzern auf Arbeitsebene leider schon spätestens
seit dem 1. Januar 1999 und hat m.E. wesentlich zu den
Problemen der S-Bahn Berlin diesen Winter beigetragen - sind
für _jede_ einzelne Zugfahrt Trassen-, Stations- und Energie-
kosten fällig. Wenn also doppelt soviele Züge fahren, muss
das EVU auch entsprechend höhere Infrastrukturgebühren
abdrücken, egal ob es S-Bahn, PEG, DB Schenker, hvle oder
ODEG heißt...

Gerade bezüglich der S-Bahn Berlin kann ich daher absolut
nicht nachvollziehen, warum selbst die GRÜNEN, die sonst
immer eine Stärkung des ÖPNV fordern, für eine noch
striktere Trennung eintreten. Das Gegenteil wäre sachlich
eher geboten - die S-Bahn Berlin GmbH (egal, ob sie dann
der BVG, der DB oder dem VBB [=den Ländern direkt]
gehört) sollte für das _Gesamtsyste_ unmittelbar selbst
zuständig sein.

Dafür müßte man sie natürlich personell wie finanziell
entsprechend ausstatten...

Viele Grüße
Arnd
--
Mag. Arnd Hellinger
Lothringer Straße 47
D-44805 Bochum, Germany
Ole Streicher
2011-01-27 18:03:42 UTC
Permalink
Post by Ole Streicher
Was ist denn der Nachteil, wenn man (bei gleicher Gesamtkapazität)
die Züge kürzer, dafür aber dichter fahren lässt?
Wenn also doppelt soviele Züge fahren, muss das EVU auch entsprechend
höhere Infrastrukturgebühren abdrücken
Nur ist doch eigentlich ein 5-Minuten-Takt auch bestellt, oder?
Thomas Mueller
2011-01-28 01:10:35 UTC
Permalink
Post by Björn Leidecker
Was meinst Du, was passiert, wenn Ostkreuz oben ein Halbzug für den Ring
ankommt?
Was soll denn da noch passieren? Die übrig gebliebenen Fahrgäste würden
das maximal noch belächeln und resignierend abwinken. Ist doch
interessant das die S-Bahnen trotz ausgedünnten Angebots nicht zum
Bersten gefüllt sind. Der Berliner an sich ist nun schon geübt im Umgang
mit diesen Situationen. Egal ob nun Streik, saisonübliches Wetter oder
Bauarbeiten am Ostkreuz und anderen Stellen im Netz. Man sucht sich
andere Verkehrsmittel und Wege.
Als im Dezember auf einmal 1/4-Züge auf der S8/S9 auftauchten, hat man
es auch nur noch zur Kenntnis genommen.

--tho
Lennart Blume
2011-01-27 20:09:30 UTC
Permalink
Post by Björn Leidecker
Post by Ole Streicher
Warum fährt man da nicht mit kürzeren Zügen einen dichteren Takt?
Rechne mal durch, wenn ich einen 5 Minuten-Takt habe, bei 3/4-Zügen,
benötige ich für eine Richtung, 36 Vz. Bei einem 10 Minuten-Takt sind es
nur 18 Vz.
Die Rechnung stimmt aber für den aktuellen Fahrplan nicht. Eine
Ringrunde dauert jetzt 70 Minuten, das macht 7 Züge pro Richtung.

5-Minutentakt:
14 * 3/4 = 42 Vz

10-Minutentakt
7 * 4/4 = 28 Vz
Post by Björn Leidecker
Bei einem 10 Miuntentakt mit Vollzügen benötigt man 24 Vz. Klingt erstmal
mehr. Aber durch den durchgehenden 10 Minutentakt bleiben mehr Viertel
übrig, die anderswo permanent eingesetzt werden können.
Außerdem will man zu Zeiten des 10er Taktes nicht mit 1/2 Zügen
fahren, also müßte man dann jedesmal die Züge tauschen. Oder man fährt
eine Zuggruppe durchgehend mit 3/4 und die Verstärker mit 1/2, das
wären dann 35 Vz pro Richtung.

Gruß
Lennart
Björn Leidecker
2011-01-28 10:27:40 UTC
Permalink
Post by Lennart Blume
Post by Björn Leidecker
Post by Ole Streicher
Warum fährt man da nicht mit kürzeren Zügen einen dichteren Takt?
Rechne mal durch, wenn ich einen 5 Minuten-Takt habe, bei 3/4-Zügen,
benötige ich für eine Richtung, 36 Vz. Bei einem 10 Minuten-Takt sind es
nur 18 Vz.
Die Rechnung stimmt aber für den aktuellen Fahrplan nicht. Eine
Ringrunde dauert jetzt 70 Minuten, das macht 7 Züge pro Richtung.
Oki, bion jetzt vom normalen Minutenplan ausgegangen.
Post by Lennart Blume
Post by Björn Leidecker
Bei einem 10 Miuntentakt mit Vollzügen benötigt man 24 Vz. Klingt erstmal
mehr. Aber durch den durchgehenden 10 Minutentakt bleiben mehr Viertel
übrig, die anderswo permanent eingesetzt werden können.
Außerdem will man zu Zeiten des 10er Taktes nicht mit 1/2 Zügen
fahren, also müßte man dann jedesmal die Züge tauschen. Oder man fährt
eine Zuggruppe durchgehend mit 3/4 und die Verstärker mit 1/2, das
wären dann 35 Vz pro Richtung.
Eben.
Ole Streicher
2011-01-28 11:15:00 UTC
Permalink
Post by Lennart Blume
Post by Björn Leidecker
Bei einem 10 Miuntentakt mit Vollzügen benötigt man 24 Vz. Klingt erstmal
mehr. Aber durch den durchgehenden 10 Minutentakt bleiben mehr Viertel
übrig, die anderswo permanent eingesetzt werden können.
Außerdem will man zu Zeiten des 10er Taktes nicht mit 1/2 Zügen
fahren, also müßte man dann jedesmal die Züge tauschen.
Kann man die nicht kuppeln, wenn man von 5 auf 10 Minuten geht?

Ole
Björn Leidecker
2011-01-28 13:35:02 UTC
Permalink
Post by Ole Streicher
Post by Lennart Blume
Post by Björn Leidecker
Bei einem 10 Miuntentakt mit Vollzügen benötigt man 24 Vz. Klingt erstmal
mehr. Aber durch den durchgehenden 10 Minutentakt bleiben mehr Viertel
übrig, die anderswo permanent eingesetzt werden können.
Außerdem will man zu Zeiten des 10er Taktes nicht mit 1/2 Zügen
fahren, also müßte man dann jedesmal die Züge tauschen.
Kann man die nicht kuppeln, wenn man von 5 auf 10 Minuten geht?
Wenn man 2 Zühe aus nem 10 Minutentakt kuppelt hat man einmal 20
Minutentakt.
Ole Streicher
2011-01-28 15:24:19 UTC
Permalink
Post by Björn Leidecker
Post by Ole Streicher
Post by Lennart Blume
Post by Björn Leidecker
Bei einem 10 Miuntentakt mit Vollzügen benötigt man 24 Vz. Klingt erstmal
mehr. Aber durch den durchgehenden 10 Minutentakt bleiben mehr Viertel
übrig, die anderswo permanent eingesetzt werden können.
Außerdem will man zu Zeiten des 10er Taktes nicht mit 1/2 Zügen
fahren, also müßte man dann jedesmal die Züge tauschen.
Kann man die nicht kuppeln, wenn man von 5 auf 10 Minuten geht?
Wenn man 2 Zühe aus nem 10 Minutentakt kuppelt hat man einmal 20
Minutentakt.
Ich meine: man könnte die Züge doch tagsüber im 5-Minuten-Takt als
Halbzüge fahren lassen und abends jeweils zwei aufeinanderfolgende zu
10-Minuten-Vollzügen zusammenkoppeln -- wenn man den abendlichen
10-Minuten-Takt nicht auch mit Halbzügen machen will (so hatte ich
Lennart verstanden).

Meine Frage war ja, warum man tagsüber in einem 10-Minuten-Takt mit
Vollzügen fährt und nicht in einem 5-Minuten-Takt mit Halbzügen.

Ole
Reinhard Greulich
2011-01-28 17:57:17 UTC
Permalink
Post by Ole Streicher
Meine Frage war ja, warum man tagsüber in einem 10-Minuten-Takt mit
Vollzügen fährt und nicht in einem 5-Minuten-Takt mit Halbzügen.
Braucht doppelt so viel Fahrpersonal, kostet mehr Geld.

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
"Keine Pfeife sondern die Glocke benutzen."
http://www.greulich.de/gallery/KA2004/KA04_077
Martin Ebert
2011-01-28 20:11:19 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Post by Ole Streicher
Meine Frage war ja, warum man tagsüber in einem 10-Minuten-Takt mit
Vollzügen fährt und nicht in einem 5-Minuten-Takt mit Halbzügen.
Braucht doppelt so viel Fahrpersonal, kostet mehr Geld.
Wie "mehr"?

Das ist doch bestellte Leistung. Da sollten die Kutscher auch da sein.

Mt
Reinhard Greulich
2011-01-28 20:24:19 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Wie "mehr"?
Das ist doch bestellte Leistung. Da sollten die Kutscher auch da sein.
Bezahlst du nicht, was du bestellst?

- R.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
"Keine Pfeife sondern die Glocke benutzen."
http://www.greulich.de/gallery/KA2004/KA04_077
Martin Ebert
2011-01-29 00:48:59 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Post by Martin Ebert
Wie "mehr"?
Das ist doch bestellte Leistung. Da sollten die Kutscher auch da sein.
Bezahlst du nicht, was du bestellst?
Ich verstehe die Frage nicht.
Post by Reinhard Greulich
Post by Martin Ebert
Post by Reinhard Greulich
Braucht doppelt so viel Fahrpersonal, kostet mehr Geld.
Wenn man sich dem ursprünglichen Fahrplan wieder *annähert* - dann
braucht man weniger als die eingestellten Kutscher. Das sollte wohl
einfach und logisch verständlich sein - oder?

Und die eingestellten Kutscher muss man eh bezahlen - oder sind die
auf Kurzarbeit?

Mt
Reinhard Greulich
2011-01-29 12:47:26 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Und die eingestellten Kutscher muss man eh bezahlen - oder sind die
auf Kurzarbeit?
Abgesehen davon, dass ich diese Bezeichnung für Fahrpersonal für
unangebracht halte, habe ich noch nichts darüber gehört, dass bei der
S-Bahn irgendwo unbeschäftigtes Personal seine Zeit absitzt.
Bekanntlich gibt es Bereiche, in denen derzeit sehr viel zu tun ist -
und dass das passiert, liegt auch im Interesse der Fahrgäste.

- R.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
"Keine Pfeife sondern die Glocke benutzen."
http://www.greulich.de/gallery/KA2004/KA04_077
Ole Streicher
2011-01-29 13:08:32 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Post by Martin Ebert
Und die eingestellten Kutscher muss man eh bezahlen - oder sind die
auf Kurzarbeit?
Abgesehen davon, dass ich diese Bezeichnung für Fahrpersonal für
unangebracht halte, habe ich noch nichts darüber gehört, dass bei der
S-Bahn irgendwo unbeschäftigtes Personal seine Zeit absitzt.
Bekanntlich gibt es Bereiche, in denen derzeit sehr viel zu tun ist -
und dass das passiert, liegt auch im Interesse der Fahrgäste.
5 Minuten sind doch bestellt, oder täusche ich mich da? Dafür sollte
dann doch auch genug Fahrpersonal da sein. Bisher wurden die
Einschränkungen doch mit einem Wagenmangel begründet -- und 12 Halbzüge
pro Stunde benötigen genausoviel Wagen wie 6 Halbzüge.

Was ist der Grund, dass man die Zweite Variante fährt?

Ole
Reinhard Greulich
2011-01-29 13:53:42 UTC
Permalink
Post by Ole Streicher
Was ist der Grund, dass man die Zweite Variante fährt?
Überleg' doch mal bitte:

Warum kann die bestellte Leistung nicht gefahren werden? - Weil es an
betriebsbereitem Rollmaterial fehlt.

Wie kann man mehr betriebsbereites Rollmaterial erhalten? - Indem man
die Werkstattkapazität erhöht, wo der eigentliche Engpass liegt.

Woher bekommt man Reservepersonal für die Werkstatt, wenn die
beispielsweise durch mehr Schichten die Kapazität erhöht? Aus den
Reihen des Fahrpersonals, das nicht fahren kann, aber großenteils über
eine Berufsausbildung verfügt, die einen Einsatz im Werkstattbereich
erlaubt.

Du kannst also deinen Fünfminutentakt bei reduzierter
Beförderungkapazität um den Preis bekommen, dass die
Wartungsrückstände beim Rollmaterial langsamer aufgeholt werden.

Das Personal, das man dafür zusätzlich bräuchte, findet man nämlich
nicht auf der Straße. Man kann also die vorhandenen Leute im Rahmen,
der erlaubt ist, Überstunden machen lassen zu entsprechenden Kosten,
aber man bekommt dadurch keinen einzigen Platz mehr an
Beförderungsleistung.

- R.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
"Keine Pfeife sondern die Glocke benutzen."
http://www.greulich.de/gallery/KA2004/KA04_077
Ole Streicher
2011-01-29 14:28:11 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Woher bekommt man Reservepersonal für die Werkstatt, wenn die
beispielsweise durch mehr Schichten die Kapazität erhöht? Aus den
Reihen des Fahrpersonals, das nicht fahren kann,
Das Fahrpersonal *könnte* ja fahren, wenn man einen 5-Minuten-Takt
fahren würde.
Post by Reinhard Greulich
aber großenteils über eine Berufsausbildung verfügt, die einen Einsatz
im Werkstattbereich erlaubt.
Ich bin davon ausgegangen, dass jemand, der einen Hebel bedienen kann,
nicht unbedingt auch eine Qualifikation dafür besitzt, diesen Hebel auch
einzubauen. Nicht jeder LKW-Fahrer kann ein Getriebe wechseln. Warum
sollte ein S-Bahn-Tfz-Führer also die Qualifikation besitzen, die
einen Triebwagenmotor zu wechseln oder eine Achse? Oder gehört zur
Ausbildung des Fahrpersonals, dass sie im Fall der Fälle unter ihren Zug
kriechen und ihn mal schnell wieder reparieren können (und dürfen)?

Das erscheint mir *sehr* zweifelhaft. Woher hast Du diese Information?
Post by Reinhard Greulich
Du kannst also deinen Fünfminutentakt bei reduzierter
Beförderungkapazität um den Preis bekommen, dass die
Wartungsrückstände beim Rollmaterial langsamer aufgeholt werden.
Also ist der Grund für den 10-Minuten-Takt der, dass die Tfz-Führer
jetzt abgestellt sind, um die S-Bahnen zu reparieren und daher leider
nicht fahren können. Habe ich das richtig verstanden?

*So* wurde das nicht kommuniziert.
Post by Reinhard Greulich
Das Personal, das man dafür zusätzlich bräuchte, findet man nämlich
nicht auf der Straße.
Der Berliner Markt für ausgebildete Mechaniker ist leergefegt? Das kann
ich eigentlich kaum glauben.

Zumal ich auf den Seiten der S-Bahn keinerlei Hinweise finden kann, dass
sie entsprechende Spezialisten wirklich suchen würde.
Hergen Lehmann
2011-01-29 15:15:26 UTC
Permalink
Post by Ole Streicher
Das Fahrpersonal *könnte* ja fahren, wenn man einen 5-Minuten-Takt
fahren würde.
Den kann man aber mangels Fahrzeugen nicht fahren. Und auch ein
10min-Takt würde bei erneutem Wintereinbruch und 60km/h-Limit wohl nur
auf wenigen Streckenabschnitten durchzuhalten sein.

Der jetzige Fahrplan zielt klar darauf ab, den Ausnahmezustand einfach
zum Normalzustand zu erklären. Je weniger man von vornherein anbietet,
desto geringer die Gefahr weiterer Pannen...
Post by Ole Streicher
einzubauen. Nicht jeder LKW-Fahrer kann ein Getriebe wechseln. Warum
sollte ein S-Bahn-Tfz-Führer also die Qualifikation besitzen, die
einen Triebwagenmotor zu wechseln oder eine Achse?
Vermutlich besitzt er die (mit wenigen Ausnahmen) nicht.
Aber er kann rangieren. Er kann bei einem wochenlang abgestellten Zug
grob prüfen, was überhaupt noch geht. Er kann dafür sorgen, daß für ein
frei werdendes Werkstattgleis der Nachschub schon bereit steht. Er kann
seine Werkstattkollegen von Hilfsarbeiten entlasten.
Post by Ole Streicher
Post by Reinhard Greulich
Das Personal, das man dafür zusätzlich bräuchte, findet man nämlich
nicht auf der Straße.
Der Berliner Markt für ausgebildete Mechaniker ist leergefegt? Das kann
ich eigentlich kaum glauben.
Zumal ich auf den Seiten der S-Bahn keinerlei Hinweise finden kann, dass
sie entsprechende Spezialisten wirklich suchen würde.
Es geht halt nicht jeder x-beliebige Automechaniker, sondern man braucht
Bahnfachleute, möglichst auch noch mit Erfahrung auf dieser oder einer
ähnlichen Baureihe. Vermutlich macht es bei so speziellen Anforderungen
wenig Sinn, die Suche "öffentlich" in den Massenmedien durchzuführen.

Hergen
Ben Dietze
2011-01-29 15:56:27 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Ole Streicher
einzubauen. Nicht jeder LKW-Fahrer kann ein Getriebe wechseln. Warum
sollte ein S-Bahn-Tfz-Führer also die Qualifikation besitzen, die
einen Triebwagenmotor zu wechseln oder eine Achse?
Vermutlich besitzt er die (mit wenigen Ausnahmen) nicht.
Aber er kann rangieren. Er kann bei einem wochenlang abgestellten Zug
grob prüfen, was überhaupt noch geht. Er kann dafür sorgen, daß für ein
frei werdendes Werkstattgleis der Nachschub schon bereit steht. Er kann
seine Werkstattkollegen von Hilfsarbeiten entlasten.
Das klingt nach verdammt teuren Hilfsarbeitern. Oder wird bei
entsprechender unqualifizierter Tätigkeit der Lohn nach unten
korrigiert? (Nein, ich spreche mich jetzt nicht für Lohnkürzungen bei
S-Bahn-Angestellten aus)

Da sollte man diese Leute doch besser den Job machen lassen, den sie
gelernt haben und für den sie bezahlt werden und die Hilfsarbeiten
anderen überlassen. Denn dieser Markt (ungelernte Hilfskräfte) ist
definitiv nicht leergefegt! Für die wenigen Tätigkeiten, die
entsprechende Qualifikation voraussetzen (gelegentlich einen Zug vor-
oder zurücksetzen oder mal eine Funktionsprüfung durchführen) reichen
sicher ein paar wenige ausgebildete Personen aus. Der Rest /könnte/
fahren, wenn er denn könnte.

Gruß
Ben
Hergen Lehmann
2011-01-29 16:20:53 UTC
Permalink
Post by Ben Dietze
definitiv nicht leergefegt! Für die wenigen Tätigkeiten, die
entsprechende Qualifikation voraussetzen (gelegentlich einen Zug vor-
oder zurücksetzen oder mal eine Funktionsprüfung durchführen) reichen
sicher ein paar wenige ausgebildete Personen aus.
Ich könnte mir in Anbetracht der stark verkürzten Wartungsintervalle und
der zahlreichen ausserplanmässigen Defekte vorstellen, daß durchaus
erhebliche Mengen an Personal benötigt werden, um die zu prüfenden Wagen
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitzustellen.
Post by Ben Dietze
Der Rest /könnte/ fahren, wenn er denn könnte.
*Wenn* er denn könnte. Aber da er mangels fahrtüchtigen Fahrzeugen nun
einmal *nicht* kann, und es auch wenig sinnvoll wäre, die Leute vor die
Tür zu setzen, wird man sie soweit irgend möglich im Betrieb einsetzen.
Notfalls auch in Positionen, für die sie überqualifiziert sind.

Hergen
Ben Dietze
2011-01-29 17:16:47 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Ben Dietze
definitiv nicht leergefegt! Für die wenigen Tätigkeiten, die
entsprechende Qualifikation voraussetzen (gelegentlich einen Zug vor-
oder zurücksetzen oder mal eine Funktionsprüfung durchführen) reichen
sicher ein paar wenige ausgebildete Personen aus.
Ich könnte mir in Anbetracht der stark verkürzten Wartungsintervalle und
der zahlreichen ausserplanmässigen Defekte vorstellen, daß durchaus
erhebliche Mengen an Personal benötigt werden, um die zu prüfenden Wagen
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitzustellen.
Post by Ben Dietze
Der Rest /könnte/ fahren, wenn er denn könnte.
*Wenn* er denn könnte. Aber da er mangels fahrtüchtigen Fahrzeugen nun
einmal *nicht* kann, und es auch wenig sinnvoll wäre, die Leute vor die
Tür zu setzen, wird man sie soweit irgend möglich im Betrieb einsetzen.
Notfalls auch in Positionen, für die sie überqualifiziert sind.
Ich meine mich zu erinnern, dass dieser Teil der Diskussion von der
Frage ausgelöst wurde, ob denn genügend Personal zur Verfügung stünde,
um (endlich wieder) einen 5-Minuten Takt zu fahren. Daraufhin hieß es
hier (polemisch verkürzt), die Fahrer könnten nicht fahren, sie würden
Hilfsarbeiten in der Werkstatt machen.

Solange die Leute nicht der Ausbildung entsprechend eingesetzt werden
können, halte ich es auch für angebracht, sie etwas anderes, sinnvolles
tun zu lassen.

Gruß
Ben
Marc Haber
2011-01-30 13:12:59 UTC
Permalink
Post by Ben Dietze
Ich meine mich zu erinnern, dass dieser Teil der Diskussion von der
Frage ausgelöst wurde, ob denn genügend Personal zur Verfügung stünde,
um (endlich wieder) einen 5-Minuten Takt zu fahren. Daraufhin hieß es
hier (polemisch verkürzt), die Fahrer könnten nicht fahren, sie würden
Hilfsarbeiten in der Werkstatt machen.
Innerhalb eines Zehnminutenzeitraums dieselbe Anzahl Fahrgäste in
einem Zug zu fahren, um das Personal für den zweiten an anderer Stelle
krisenverringernd einzusetzen, halte ich für eine nicht so schlechte
Entscheidung.

Wir reden ja nicht um einen Zehn- und einen Fünfminutentakt mit
Halbzügen, sondern um einen Zehnminutentakt mit Vollzügen gegen einen
Fünfminutentakt mit Halbzügen.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834
Dieter Schultheis
2011-01-29 16:28:39 UTC
Permalink
Post by Ben Dietze
Post by Hergen Lehmann
Post by Ole Streicher
einzubauen. Nicht jeder LKW-Fahrer kann ein Getriebe wechseln. Warum
sollte ein S-Bahn-Tfz-Führer also die Qualifikation besitzen, die
einen Triebwagenmotor zu wechseln oder eine Achse?
Vermutlich besitzt er die (mit wenigen Ausnahmen) nicht.
Aber er kann rangieren. Er kann bei einem wochenlang abgestellten Zug
grob prüfen, was überhaupt noch geht. Er kann dafür sorgen, daß für ein
frei werdendes Werkstattgleis der Nachschub schon bereit steht. Er kann
seine Werkstattkollegen von Hilfsarbeiten entlasten.
Das klingt nach verdammt teuren Hilfsarbeitern. Oder wird bei
entsprechender unqualifizierter Tätigkeit der Lohn nach unten
korrigiert? (Nein, ich spreche mich jetzt nicht für Lohnkürzungen bei
S-Bahn-Angestellten aus)
Da sollte man diese Leute doch besser den Job machen lassen, den sie
gelernt haben und für den sie bezahlt werden und die Hilfsarbeiten
anderen überlassen. Denn dieser Markt (ungelernte Hilfskräfte) ist
definitiv nicht leergefegt! Für die wenigen Tätigkeiten, die
entsprechende Qualifikation voraussetzen (gelegentlich einen Zug vor-
oder zurücksetzen oder mal eine Funktionsprüfung durchführen) reichen
sicher ein paar wenige ausgebildete Personen aus. Der Rest /könnte/
fahren, wenn er denn könnte.
Gruß
Ben
Wenn die Abnahmeprüfung ein Hilfsarbeiter von der Straße vorgenommen
hat, würde ich mich nicht den den Zug setzen. Woher soll der denn die
Ahnung / Erfahrungswerte für so wichtige Tätigkeiten her haben?

Da kann man die Überprüfung ja gleich im laufenden Betrieb (mit
Fahrgästen) machen.
--
MfG Dieter
Ben Dietze
2011-01-29 17:19:42 UTC
Permalink
Post by Dieter Schultheis
Wenn die Abnahmeprüfung ein Hilfsarbeiter von der Straße vorgenommen
hat, würde ich mich nicht den den Zug setzen. Woher soll der denn die
Ahnung / Erfahrungswerte für so wichtige Tätigkeiten her haben?
Wenn die Abnahmeprüfung als Hilfsarbeit klassifiziert wird, dann wundert
mich der säuische Zustand der S-Bahn nicht mehr. Aber auf meinem Mist
ist das nicht gewachsen!
Post by Dieter Schultheis
Da kann man die Überprüfung ja gleich im laufenden Betrieb (mit
Fahrgästen) machen.
Nicht, dass die Mitarbeit der Fahrgäste völlig unnötig wäre. Der Fahrer
hört vorne schließlich keine 'komischen Geräusche' im letzten Wagen. ;)

Gruß
Ben
Ole Streicher
2011-01-29 17:55:00 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Ole Streicher
Das Fahrpersonal *könnte* ja fahren, wenn man einen 5-Minuten-Takt
fahren würde.
Den kann man aber mangels Fahrzeugen nicht fahren.
Für einen 5-Minuten-Takt mit Halbzügen benötigt man genausoviele
Fahrzeuge wie für einen 10-Minuten-Takt mit Vollzügen. Warum sollte man
letzteres fahren können, den dichten Takt aber nicht? Was hat die
Fahrzeugzahl damit zu tun?
Post by Hergen Lehmann
Post by Ole Streicher
einzubauen. Nicht jeder LKW-Fahrer kann ein Getriebe wechseln. Warum
sollte ein S-Bahn-Tfz-Führer also die Qualifikation besitzen, die
einen Triebwagenmotor zu wechseln oder eine Achse?
Vermutlich besitzt er die (mit wenigen Ausnahmen) nicht.
Aber er kann rangieren. Er kann bei einem wochenlang abgestellten Zug grob
prüfen, was überhaupt noch geht. Er kann dafür sorgen, daß für ein frei
werdendes Werkstattgleis der Nachschub schon bereit steht. Er kann seine
Werkstattkollegen von Hilfsarbeiten entlasten.
Für "Hilfsarbeiten" kann man auch fachfremde Leute nehmen. Für die
Demontage einer defekten Tür würde ich einem gelernten fachfremden
Mechaniker deutlich mehr trauen als jemandem, der sein Leben hinter dem
Führerstand einer S-Bahn verbracht hat.
Post by Hergen Lehmann
Es geht halt nicht jeder x-beliebige Automechaniker, sondern man braucht
Bahnfachleute, möglichst auch noch mit Erfahrung auf dieser oder einer
ähnlichen Baureihe. Vermutlich macht es bei so speziellen Anforderungen wenig
Sinn, die Suche "öffentlich" in den Massenmedien durchzuführen.
Aber das Fahrpersonal hat doch gar keine Erfahrung mit der Reparatur der
Züge!
Björn Leidecker
2011-01-29 19:29:03 UTC
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Post by Ole Streicher
Für "Hilfsarbeiten" kann man auch fachfremde Leute nehmen. Für die
Demontage einer defekten Tür würde ich einem gelernten fachfremden
Mechaniker deutlich mehr trauen als jemandem, der sein Leben hinter dem
Führerstand einer S-Bahn verbracht hat.
Hier hast Du was falsch verstanden. Ein nicht geringer Anteil der Tf kommt
aus den Werkstätte und waren vormals Mechaniker, Elektroniker und
ähnliches. Natürlich macht keiner ungelernte Handgriffe an den Fahrzeugen.
Gunter Herrmann
2011-01-30 01:46:34 UTC
Permalink
Hi!
Post by Björn Leidecker
Hier hast Du was falsch verstanden. Ein nicht geringer Anteil der Tf kommt
aus den Werkstätte und waren vormals Mechaniker, Elektroniker und
ähnliches. Natürlich macht keiner ungelernte Handgriffe an den Fahrzeugen.
Das war wohl der klassische Weg:

Vom Lokschlosser zum Lokführer.
Bei der DR war es wohl immer so, daß Voraussetzung zur
Lokführerausbildung eine abgeschlossene Ausbildung in einem Metall- oder
Elektroberuf war.
Selbiges galt wohl auch für die Tf der S-Bahn.

Andere Frage:
Gab/gibt es eigentlich viele Leute, die S-Bahn und
E/Diesel/Dampf-Lok-Lizenzen haben?

Gunter in Orlando, Fla.
Björn Leidecker
2011-01-30 08:36:01 UTC
Permalink
Post by Gunter Herrmann
Vom Lokschlosser zum Lokführer.
Bei der DR war es wohl immer so, daß Voraussetzung zur
Lokführerausbildung eine abgeschlossene Ausbildung in einem Metall- oder
Elektroberuf war.
Selbiges galt wohl auch für die Tf der S-Bahn.
Na es ist wohl eher so, dass die ganzen wegrationalisierten
Werkstattmenschen auf Tf umgesattelt sind, zumindest ein Großteil, genau
wie Aufsichten. Teilweise wurden Tf mit Aufsichtsausbildunbg wieder als
ufsicht eingesetzt.
Post by Gunter Herrmann
Gab/gibt es eigentlich viele Leute, die S-Bahn und
E/Diesel/Dampf-Lok-Lizenzen haben?
Viele von der "großen Bahn" sind bei der S-Bahn gelandet. Wieviele von
denen noch ne Lizenz haben, weiß ich nicht.
Lennart Blume
2011-01-30 10:26:02 UTC
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Post by Gunter Herrmann
Vom Lokschlosser zum Lokführer.
Bei der DR war es wohl immer so, daß Voraussetzung zur
Lokführerausbildung eine abgeschlossene Ausbildung in einem Metall- oder
Elektroberuf war.
Selbiges galt wohl auch für die Tf der S-Bahn.
Ist aber seit Mitte der 90er nicht mehr so. Im Prinzip kann jeder Tf
werden.
Post by Gunter Herrmann
Gab/gibt es eigentlich viele Leute, die S-Bahn und
E/Diesel/Dampf-Lok-Lizenzen haben?
Es gab viele, die von der großen Eisenbahn zur S-Bahn gekommen sind.
Viele sind aber auch wieder zurückgegangen, bzw. zu Privatbahnen
gewechselt.
Und eine Baureihenlizenz verfällt nach 5 Jahren.

Gruß
Lennart
Knud Schlotfeld
2011-01-30 21:00:19 UTC
Permalink
Post by Gunter Herrmann
Gab/gibt es eigentlich viele Leute, die S-Bahn und
E/Diesel/Dampf-Lok-Lizenzen haben?
Gibt es wohl, sonst kann man auch ausbilden.
In den letzten Monaten vor dem Wechsel an die NOB hatte die
Regionalbahn offenbar nicht mehr genügend eigene Tf.
Ich traf einen von der Hamburger S-Bahn, der 628er
zwischen Husum und Itzehoe fuhr.

Gruß

Knud

Marc Haber
2011-01-29 14:51:55 UTC
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Post by Reinhard Greulich
Woher bekommt man Reservepersonal für die Werkstatt, wenn die
beispielsweise durch mehr Schichten die Kapazität erhöht? Aus den
Reihen des Fahrpersonals, das nicht fahren kann, aber großenteils über
eine Berufsausbildung verfügt, die einen Einsatz im Werkstattbereich
erlaubt.
Sprich: Tf werden derzeit im großen Stil in der Werkstatt eingesetzt?

Grüße
Marc
--
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Reinhard Greulich
2011-01-29 17:07:34 UTC
Permalink
Post by Marc Haber
Sprich: Tf werden derzeit im großen Stil in der Werkstatt eingesetzt?
Da man ja einerseits von Zusatzschichten in der Werkstatt spricht und
es andererseits bei der S-Bahn weder Entlassungen noch Kurzarbeit
gibt, ist davon mit einiger Wahrscheinlichkeit auszugehen.

Was die Qualifikation angeht, so war es bei Eisenbahnen lange Zeit
üblich, beim technischen Personal eine abgeschlossene Ausbildung in
einem metallverarbeitenden Beruf oder Elektroberuf als
Einstiegsqualifikation zu verlangen. Selbst wenn sich das in den
letzten Jahren geändert haben dürfte, sollte noch vieles davon
verfügbar sein. Möglicherweise war das sowieso keine ganz dumme Idee.

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
"Keine Pfeife sondern die Glocke benutzen."
http://www.greulich.de/gallery/KA2004/KA04_077
Ole Streicher
2011-01-29 17:56:27 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Post by Marc Haber
Sprich: Tf werden derzeit im großen Stil in der Werkstatt eingesetzt?
Was die Qualifikation angeht, so war es bei Eisenbahnen lange Zeit
üblich, beim technischen Personal eine abgeschlossene Ausbildung in
einem metallverarbeitenden Beruf oder Elektroberuf als
Einstiegsqualifikation zu verlangen. Selbst wenn sich das in den
letzten Jahren geändert haben dürfte, sollte noch vieles davon
verfügbar sein. Möglicherweise war das sowieso keine ganz dumme Idee.
Sicher nicht. Aber wenn sich das nicht erst in den letzten Jahren
geändert hat, dürften die Erfahrungen des Fahrpersonals mit der Wartung
der BR481 wohl eher gering sein. So ganz sehe ich da nicht den
Unterschied zu einem Fachfremden.
Reinhard Greulich
2011-01-29 18:45:32 UTC
Permalink
Post by Ole Streicher
Aber wenn sich das nicht erst in den letzten Jahren
geändert hat, dürften die Erfahrungen des Fahrpersonals mit der Wartung
der BR481 wohl eher gering sein
Das galt mindestens bis zur Gründung der S-Bahn Berlin GmbH,
möglicherweise auch länger. Und auch ohne zwingende Voraussetzung ist
es nicht selten, dass technisches Personal sich für den Fahrdienst
weiterqualifiziert. In vielen Betrieben gibt es einen mehr oder minder
großen Personalanteil mit mehrfacher Qualifikation, damit man
betriebliche Situationen wie zum Beispiel diese besser personell
handeln kann. Dann sind die Erfahrungen des Fahrpersonals oder von
Teilen davon eher groß.
Post by Ole Streicher
.So ganz sehe ich da nicht den
Unterschied zu einem Fachfremden.
Der Unterschied ist: die einen sind da und eben nicht fachfremd, die
anderen muss man erst einstellen und dann auch einarbeiten, das kostet
neben Geld vor allem Zeit und bindet weiteres Personal, das dann auch
nicht für die eigentlich dringenden Arbeiten verfügbar ist.

- R.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
"Keine Pfeife sondern die Glocke benutzen."
http://www.greulich.de/gallery/KA2004/KA04_077
Thomas Mueller
2011-01-29 20:15:13 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Wie kann man mehr betriebsbereites Rollmaterial erhalten? - Indem man
die Werkstattkapazität erhöht, wo der eigentliche Engpass liegt.
Woher bekommt man Reservepersonal für die Werkstatt, wenn die
beispielsweise durch mehr Schichten die Kapazität erhöht? Aus den
Reihen des Fahrpersonals, das nicht fahren kann, aber großenteils über
eine Berufsausbildung verfügt, die einen Einsatz im Werkstattbereich
erlaubt.
Wissen oder Vermutung?

--tho
Martin Ebert
2011-01-29 22:19:52 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Woher bekommt man Reservepersonal für die Werkstatt, wenn die
beispielsweise durch mehr Schichten die Kapazität erhöht? Aus den
Reihen des Fahrpersonals, das nicht fahren kann, aber großenteils über
eine Berufsausbildung verfügt, die einen Einsatz im Werkstattbereich
erlaubt.
Ich habe das Gefühl, dass ich das bzgl. der Qualifikation bezweifeln
sollte. Aber ich weiß das nicht.

Falls dem so wäre, wären zwei Dinge bemerkenswert:

1) Weder Betriebsrat noch Gewerkschaft machen da mal den Mund auf?

2) Es wird ein Zirkelschluss: Weil die Züge öfter in die Werkstatt
müssen und die Tfz-Führer Werkstattarbeiten machen müssen, kann
auf Dauer kein normaler Fahrplan gelten.

Mt
Reinhard Greulich
2011-01-29 22:40:29 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Es wird ein Zirkelschluss: Weil die Züge öfter in die Werkstatt
müssen und die Tfz-Führer Werkstattarbeiten machen müssen, kann
auf Dauer kein normaler Fahrplan gelten.
Sie müssen ja nicht *auf Dauer* *öfter* in die Werkstatt, sondern nur
bis zum Einbau neuer Achsen.

Gruß - Reinhard.
--
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"Keine Pfeife sondern die Glocke benutzen."
http://www.greulich.de/gallery/KA2004/KA04_077
Hergen Lehmann
2011-01-29 23:03:28 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
1) Weder Betriebsrat noch Gewerkschaft machen da mal den Mund auf?
Weshalb sollten sie? Wenn damit Kurzarbeit oder gar Entlassungen
abgewendet werden können, ist doch in Richtung Arbeitervertretung alles
Bestens.
Post by Martin Ebert
2) Es wird ein Zirkelschluss: Weil die Züge öfter in die Werkstatt
müssen und die Tfz-Führer Werkstattarbeiten machen müssen, kann
auf Dauer kein normaler Fahrplan gelten.
Den kann es ohnehin nicht geben, solange nicht die Achstausch-Aktion
weitgehend abgeschlossen ist. Vorher sind die Inspektions-Intervalle
einfach zu kurz, um einen stabilen Betrieb zu ermöglichen.

Hergen
Knud Schlotfeld
2011-01-28 20:21:27 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Post by Ole Streicher
Meine Frage war ja, warum man tagsüber in einem 10-Minuten-Takt mit
Vollzügen fährt und nicht in einem 5-Minuten-Takt mit Halbzügen.
Braucht doppelt so viel Fahrpersonal, kostet mehr Geld.
Fahrpersonal kann bei der S-Bahn /derzeit/ doch nicht knapp sein.
Mehr Fahrten dürften letztlich sogar mehr in die Kasse der DB
ringen. Stationsgebühren sind raus und rein.
Und die Abzüge vom Bestellentgelt sollten kleiner werden, wenn
die S-Bahn etwas näher am bestellten Fahrplan fährt. Also wohl
6/7/7-Minuten mit 3/4-Zügen.

Aber das mache ich mir ja auch einfach.

Gruß

Knud
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